Altötting
Kapellplatz fest in der Hand der Nikoläuse

Besondere Wallfahrt hat die Gnadenkapelle zum Ziel

18.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:07 Uhr

Auf Tuchfühlung: Vor der Gnadenkapelle verteilten die Bart- und Mitraträger kleine Geschenke an Mädchen und Buben. −Fotos: Dorfner

Als letzter Höhepunkt des Altöttinger Christkindlmarktes ist am Samstag wieder eine Nikolauswallfahrt angesagt gewesen. Rund 30 Teilnehmer vorwiegend aus dem nieder- und oberbayerischen Raum, aber auch aus der Oberpfalz und Schwaben, machten mit. Den Pontifikalgottesdienst in der Klosterkirche St. Konrad zelebrierte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.

Wenn die missionarische Tätigkeit der Nikolausdarsteller – die um den 5. und 6. Dezember von Haus zu Haus ziehen – beendet ist, dann ist sei 2011 Zeit für eine Dankwallfahrt nach Altötting. Heuer wurde mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer eine festliche Pontifikalmesse in der Klosterkirche St. Konrad gefeiert – mit anschließender Prozession zur Gnadenkapelle und einem Rundgang, bei dem Kindern kleine Gaben zugesteckt wurden.

„Dass die Nikolauswallfahrt ohne grimmige Begleitung von Krampussen stattfindet, ist uns so lieber“, betonte Br. Marinus Parzinger, der stellvertretende Wallfahrtsrektor, schmunzelnd, als er die rund 30 allesamt edel gewandeten Teilnehmer willkommen hieß. Herzlich begrüßte er auch den Hauptzelebranten, das Regensburger Diözesanoberhaupt. Bischof Rudolf Voderholzer freute sich über die vielen „positiven Nikoläuse“, keine Weihnachtsmänner mit Zipfelmütze oder Väterchen-Frost-Darsteller, und sah im „Nikolausgehen“ ein Brauchtum und Vorbereitungsarbeit zur Weihnachtszeit – insbesondere einen Dienst der Verkündigung.

Wie der hl. Bischof Nikolaus sei der hl. Bruder Konrad ein großer Freund der Kinder gewesen und habe täglich an der Klosterpforte die Hungernden, darunter auch Kinder aus ärmlichen Verhältnissen, beschenkt. Als eine nette Episode in seinem bischöflichen Wirken erzählte der Regensburger Oberhirte von einem Pastoralbesuch in der mittleren Oberpfalz, als ihn ein Kind lautstark mit „Nikolaus“ betitelte. Darin habe er ein großes Kompliment gesehen.

Insbesondere die Legende, wie der hl. Nikolaus zum Bischof ernannt wurde, verdeutliche: Ein Bischof solle der erste Beter in seinem Bistum sein, damit die Gegenwart Gottes spürbar werde. So dankte Voderholzer den Nikolausvertretern für die Mithilfe an der Verkündigung und somit am missionarischen Dienst, „damit die Botschaft Jesu auch bei den Kindern und Jugendlichen ankommt ... und damit Jesus Christus selber in uns zur Welt kommen kann.“

Nach dem Gottesdienst zogen die Nikoläuse, angeführt von Bischof Voderholzer, Br. Marinus Parzinger und Christian Wieser, dem Organisator der Nikolauswallfahrt und Vertreter des Wirtschaftsverbandes, hinauf zur Gnadenkapelle, um nach deren Umrundung und einer kurzen Statio die Kinder mit süßen Gaben in Form von Schokonikoläusen zu erfreuen. Geschmeckt hat es, wie man an den glücklichen Gesichtern unschwer erkennen konnte: Da hat sich das Warten dann also gelohnt.

− rdo