Garching
Jetzt leuchten in allen Lampen LEDs

Straßenlaternen in Garching komplett umgerüstet – Stromsparender und umweltfreundlicher

16.12.2022 | Stand 25.10.2023, 11:12 Uhr

Alle rund 1000 Straßenlaternen in Garching hat das Bayernwerk inzwischen auf LED-Technik umgerüstet. Über das Projekt informierten bei einem Pressetermin Felix Liefke (v.l.) und Franz-Josef Bloier vom Bayernwerk zusammen mit Florian Bonimeier vom Gemeindebauamt und Bürgermeister Maik Krieger −Foto: Süß

In vielen Gemeinden diskutieren die örtlichen Gremien derzeit wegen der Energiekrise über Nachtabschaltungen bei der Straßenbeleuchtung. Garching geht einen anderen Weg: Statt die Laternen abzuschalten, hat die Gemeinde das Bayernwerk beauftragt, sie auf energiesparende LED-Technik umzurüsten. Diese Maßnahme ist jetzt abgeschlossen, wie Bayernwerk-Kommunalbetreuer Franz-Josef Bloier am Dienstag bei einem Termin im Garchinger Rathaus mitteilte. In allen rund 1000 Straßenlaternen in Garching seien inzwischen LED-Leuchten verbaut – mit wenigen Ausnahmen von Laternen, die wegen Straßenbaumaßnahmen ohnehin bald ersetzt würden.

Er sei allgemein kein Freund von Nachtabschaltungen bei der Straßenbeleuchtung, sagte Krieger, denn diese brächten auch immer ein Sicherheitsrisiko mit sich. Lieber habe die Gemeinde die Laternen umgerüstet. Damit hätten ab 2012 bereits seine Vorgänger Wolfgang Reichenwallner und Christian Mende begonnen, und so blieben noch 292 Laternen übrig, die noch nicht umgerüstet waren, so Krieger.

Bloier hatte einige Zahlen zusammengestellt, die er vortrug: Im jetzt abgeschlossenen Bauabschnitt 2022, in dem die letzten 292 Straßenlaternen umgerüstet wurden, habe die Gemeinde demnach 130000 Euro dafür ausgegeben. Es gebe eine Förderzusage des Bundesumweltministeriums für 31470 Euro. Vor der Umrüstung hatten die knapp 300 Laternen pro Jahr 97000 Kilowattstunden verbraucht, nach der Umrüstung seien es nur noch 24500 Kilowattstunden. Somit würde die Gemeinde mit 72500 Kilowattstunden 75 Prozent der Energie einsparen. Dadurch würden 30,5 Tonnen CO2 pro Jahr weniger freigesetzt und die Gemeinde spare sich – bei den bisher gültigen Strompreisen – pro Jahr 13200 Euro. Nach dieser Rechnung hätte sich die Umrüstung nach siebeneinhalb Jahren amortisiert. Weil der Strom ab 2023 für die Gemeinde aber erheblich teurer würde, spare sie sich durch die LEDs ab dann voraussichtlich sogar 32625 Euro pro Jahr. Somit habe sich die Maßnahme sogar schon nach drei Jahren refinanziert.

Auch für die Gesamtmaßnahme hatte Bloier Zahlen parat: Demnach hatte die Straßenbeleuchtung in Garching 2012, vor der LED-Umrüstung, noch 419000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, 2023 würden es nach der kompletten Umrüstung noch 88000 Kilowattstunden pro Jahr sein, stellte er in Aussicht. Dadurch würden 79 Prozent der Energie, nämlich 331000 Kilowattstunden pro Jahr – und somit auch 139 Tonnen CO2 eingespart. Die Umrüstung auf LED sei also sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll gewesen.

Ein weiteres Thema sprach der Kommunalbetreuer an: Die Lichtverschmutzung. Auch dort seien die aktuell verbauten LEDs im Vergleich zu den früheren Gasentladungslampen im Vorteil, weil sie mit einer warmen Lichttemperatur von 3000 Kelvin die Insekten weniger anziehen würden und weil außerdem das Licht über Spiegel und Linsen gezielt gelenkt würde und somit nicht mehr in alle Richtungen gleichermaßen abstrahle. Außerdem würden die LED-Laternen nachts von 1 Uhr bis 5 Uhr auf 50 Prozent ihrer Leistung gedimmt. Da das menschliche Auge Lichtstärke immer nur im Vergleich zu anderen Lichtquellen wahrnehmen könne, würden die Bürger diese Maßnahme aber gar nicht bemerken – und wegen der Lichtlenkung durch Spiegel und Linsen würden durch die Dimmung auch keine dunklen Bereiche entstehen.

Die LED-Leuchten hätten eine Lebensdauer von zwölf bis 15 Jahren, das Bayernwerk gebe darauf außerdem zehn Jahre Gewährleistung, so Bloier. Und wenn die Leuchten ausfielen, seien meist die Treiber das defekte Bauteil, die für relativ geringe Kosten – aktuell 50 bis 100 Euro – ersetzt werden könnten. Die LEDs selbst hätten eine Lebensdauer von sogar 25 Jahren.

Bei der Umrüstung auf LED habe das Bayernwerk nur die Lampenköpfe ausgewechselt, die Masten mit einer Lebensdauer von 60 bis 70 Jahren könnten weiter verwendet werden. Bei den besonders schmucken und hochwertigen Lampen, die in der Nikolausstraße vor dem Rathaus stehen, seien beispielsweise aber auch nur die Leuchtmittel selbst ausgewechselt worden.

Ein weiteres Thema, das noch anstehe, sei die Flutlichtanlage am Sportplatz, so Krieger. Auch diese wolle die Gemeinde auf LED umrüsten, allerdings stünde dafür die Förderzusage noch aus.

− smi


Die Gemeinde Garching und das Bayernwerk weisen darauf hin, dass die Bürger defekte Straßenlaternen in Garching über energieportal.bayernwerk.de/schadensmelder/reporting/09171117 melden können. Es empfiehlt sich, die Internetseite als Lesezeichen im Smartphone zu speichern.