„Wie erwartet hatten wir ganz starke Konkurrenz. Unsere Sportler haben sich aber trotzdem sehr gut geschlagen“, resümierte SerWus-Burghausen-Trainer Stefan Hetzer nach der WM im italienischen Molveno im Eisschwimmen. Die neun „Burghauser“ holten insgesamt 20 Einzel-Medaillen (neun Gold, sieben Silber und vier Bronze), darüber hinaus gewannen Marie Bartl und Tobias Wybierek zusätzliches Edelmetall mit den jeweiligen Deutschland-Staffeln. Erfolgreichste Teilnehmerin war Elke Ortloff in der Altersklasse AK 70 mit sieben WM-Titeln. Marie Bartl sicherte sich in der AK20-Gold über 50 Meter Freistil, Tobias Wybierek wurde Altersklassen-Weltmeister (AK25) über 100 Meter Schmetterling.
Die Weltmeisterschaft begann etwas holprig, da es zunächst keine Aufwärmmöglichkeiten wie eine Sauna gab. „Die 500 Meter Kraul am ersten Tag liefen nicht so gut. Danach hatte ich Schwierigkeiten, mich aufzuwärmen. Besonders glücklich war ich aber dann über den 2. Platz über die 50 Meter Freistil in der offenen Klasse“, resümierte Marie Bartl, die auch Rennen absagen musste. In der Offenen Klasse, die Over-All-Wertung, treten die besten acht Sportler über die jeweilige Distanz in einem Finallauf an. Grundsätzlich zog die Polizistin ein positives Fazit und hob dabei insbesondere die beiden Silbermedaillen in den Staffeln über 4 x 250 Meter Freistil und 4 x 50 Meter Lagen hervor, die sie gemeinsam mit Kilian Franke gewann. In den Einzelrennen holte Bartl einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.
Kilian Franke sichert sich vier Medaillen
SerWus-Kollege Kilian Franke zog ebenfalls ein positives Fazit. Neben dem WM-Titel sicherte er sich noch zweimal AK-Silber (50 Meter Schmetterling und Brust) sowie zweimal AK-Bronze (50 Meter Freistil und Rücken). In den „großen“ Finals landete der Burghauser zweimal auf Platz 4 sowie jeweils einmal auf Rang 6 und 8. „Ich habe gesehen, dass ich noch mehr Ausdauer trainieren muss. Die langen Bahnen liegen mir nicht so. Ich freue mich aber schon auf die nächsten Großereignisse und den heimischen Wettbewerb am 1. und 2. Februar in Burghausen“, erklärte der 24-jährige.
Die Wettkämpfe in Molveno wurden im 50-Meter-Becken ausgetragen. Die Salzachstädter trainieren auf 25-Meter-Bahnen, wo Wenden naturgemäß eine größere Rolle spielen. Stefan Hetzer stellte fest, dass das Eisschwimmen nach der Ankündigung, möglicherweise olympisch zu werden, leistungsmäßig einen enormen Sprung gemacht hat. Er freute sich über die starke Vorstellung von Ines Hahn, die in der AK25 drei Podestplätze feierte – zweimal Rang 2 (250 und 500 Meter Freistil) und der 3. Platz über 1000 Meter.
Auch die kürzeren Strecken auf dem Programm
Die International Ice Swimming Association, die Ausrichterin dieser WM, hatte ursprünglich nur die lange Distanz im Programm, nahm aber dann auch die kürzeren Strecken ins Programm auf. Einen weiteren SerWus-Podestplatz erreichte Franz Herbst (AK 70) über 200 Meter Lagen. Das deutsche Team sammelte insgesamt 107 Medaillen. An den Titelkämpfen nahmen rund 800 Sportler aus 45 Nationen teil.
Derweil freuen sich alle SerWus-Sportler schon auf die Station des neu geschaffenen Deutschland-Cups am 1./2. Februar in Burghausen. Die Veranstaltung findet im Wöhrseebad statt. „Wir freuen uns auf 189 Teilnehmer aus sieben Nationen“, sagt Hetzer. Mit dabei ist unter anderem die erfolgreichste Athletin dieser WM: Alisa Fatum aus Leipzig. Sie gewann alle drei wichtigen Titel über 1000, 500 und 250 Meter Freistil in der Over-All-Klasse sowie gemeinsam mit Marie Bartl, Andreas Waschburger (bester WM-Athlet) und Christof Wandratsch Silber mit der 4 x 250-Freistilstaffel hinter den überragenden Amerikanern.
− uli
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