Vier junge Ju-Jutsuka des TV 1868 Burghausen wurden im Vorjahr in den Bundeskader aufgenommen, nun versuchen sie bei der Jugend-Europameisterschaft von Donnerstag bis Sonntag in Pitesti (Rumänien) ihr Glück. Für die Zwillinge Clara und Stella Hartel sowie für Jonathan Jost ist es der erste internationale Auftritt in der Kategorie Fighting U16. Jonathans älterer Bruder Vincent Jost (U18 Fighting) hat bereits im letzten Jahr bei der EM den 9. Platz erkämpft.
„Für meine Vorbereitung auf die JEM mach ich rund zehn bis elf Stunden Sport die Woche. Ich gehe drei bis viermal die Woche ins Ju-Jutsu-Training, mache ein bis zweimal Grundlagenausdauer und zusätzlich ein- bis zweimal Krafttraining”, erzählt die 15-jährige Stella Hartel, die heuer bereits Süddeutsche Vizemeisterin wurde. Ihre Zwillingsschwester Clara, süddeutsche Titelträgerin 2024, fügt hinzu: „Gerade vor den Wettkämpfen legt man den Fokus auf Schnelligkeit und Maximalkraft. Das Techniktraining hat natürlich auch Priorität, aufgrund der ständigen Wiederholung und Vertiefung.”
Schule und Sport bringe er ganz gut unter einen Hut, berichtet Jonathan Jost, da das Training meist abends stattfinde und er mittags lerne und Hausaufgaben mache. Nebenbei spielt der Süddeutsche Meister noch Klavier. Sein älterer Bruder Vincent hat bei der „Süddeutschen“ heuer ebenfalls Gold erobert und im Vorjahr schon bei den Paris Open Erfahrung gesammelt. Er betont: „Schule und Sport nehmen viel Zeit in Anspruch, deshalb bin ich auch recht froh, wenn ein Wochenende mal kein Trainingslager ist.”
„Mein sportliches Ziel ist es bei der JEM auf jeden Fall platziert zu werden”, verrät Stella Hartel. Auch Jonathan Jost zeigt sich ehrgeizig: „Ich will erfolgreich sein und alles, was es gibt, einmal gewinnen.” Er habe nach dem letzten Jahr eine klare Vorstellung, wie Wettkämpfe im internationalem Bereich ablaufen, so Vincent Jost, der erklärt: „Dennoch habe ich Respekt vor jedem Gegner. Es handelt sich schließlich um eine EM.” Clara Hartel hingegen sagt: „Da dies mein erstes Jahr im Nationalteam ist, sammle ich erst mal Erfahrung, aber ich will mir einen Platz auf dem Podest erkämpfen.”
Dem TV-Quartett bescheinigt Robert Rogger, der die vier Gymniasten zusammen mit Werner Giermaier trainiert und vorbereitet hat, „großes Talent“. Man wolle aber, so Rogger, der auch bayerischer Landestrainer im Fighting ist, keinen großen Erfolgsdruck aufbauen: „Immerhin ist es schon ein großer Erfolg bei einem so großen internationalen Turnier überhaupt dabei zu sein.“
− sai/fa
Artikel kommentieren