Tüßling
Furioses Faschingsfinale

Tausende Besucher strömen zum großen Umzug auf den Tüßlinger Marktplatz

21.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:28 Uhr

Prinzenpaar und Hofstaat präsentierten sich noch einmal mit Garde. −Fotos: Wagner

„Tüßlinger Narredei – alle dabei!“ Wohl selten hat dieser Schlachtruf des Faschingsvereins einen derartigen Wahrheitsgehalt gehabt, wie beim Faschingszug am Faschingsdienstag. Auf dem Marktplatz standen die Besucher Schulter an Schulter, stets um beste Sicht auf den Gaudiwurm bemüht. Es war wie in besten „Vorcoronazeiten“, den Menschen stand die Freude ins Gesicht geschrieben, als der Zug pünktlich um 14 Uhr, angeführt von den Trostberger Fanfarenbläsern, auf den Marktplatz einbog.

Dies war aber auch ein Augenblick, bei dem viele Faschingsenthusiasten ein Stück Wehmut verspürten. Es fehlte etwas. Oder vielmehr fehlte „er“ – „Wiggerl“ Huber, das Tüßlinger Faschingsurgestein, Mitkomponist des „Tüßlinger Liedes“ und über zwei Jahrzehnte an der Spitze des Zuges, war nicht mehr dabei. Doch es war sicher in seinem Sinne, dass die Menschen trotz dieses traurigen Umstands diesen Faschingsdienstag ausgelassen und voller Euphorie begingen.

Dass dem Einfallsreichtum auch nach der langen Pause keine Grenzen gesetzt waren, sah man bei jeder Nummer. Egal ob Wagen oder Fußgruppe, ob internationale, nationale oder regionale Themen – alle ernteten riesigen Applaus für ihre Inszenierungen. Was die Region bewegt, stand dabei oben auf der Hitliste. So wie etwa bei der Gruppe aus Polling, die ihren Bürgermeister, die Personalpolitik und die Trinkwassersituation thematisierte. Oder die örtliche Raiffeisenbank, die sich mit ihrem Personal und den Vorständen in Anspielung auf die Fusionen anderer Raiffeisenhäuser als gallisches Dorf präsentierte, das sich mit einem speziellen Zaubertrank wappnete.

Auffallend war, dass sich die Anzahl der großen Wägen in Grenzen hielt, dafür aber viele Fußgruppen mit großem Engagement dabei waren.

− wag