Zweiter Teil der Wöhrsee-Serie
Früher war der heutige Badesee Teil der Befestigungsanlage der Burghauser Burg

Weiterhin Einsendungen von Wöhrsee-Erinnerungen möglich – Verlosung unter allen Teilnehmern

13.05.2024 | Stand 13.05.2024, 17:39 Uhr |

Erdwälle, Schanzen und Gräben wurden während des „Dreißigjährigen Krieges“ vom Pulverturm entlang der Stadtmauer angelegt. − Fotos: Stadtmuseum Burghausen

Heute ist der Wöhrsee einer der beliebtesten Freizeitorte der Stadt und lädt zum Spazierengehen, Schwimmen, Bootfahren oder Stand-Up-Paddeln ein. Aber der Wöhrsee war nicht immer schon ein Badesee. Noch bis zum 3. November können Besucher des Stadtmuseums in der Sonderausstellung „Der Wöhrsee – mehr als nur ein Badesee“ mehr über die Geschichte des Sees, der einst eine eiszeitliche Schleife der Salzach war, erfahren. Begleitend zur Ausstellung berichten Stadtmuseum und Anzeiger in einer Wöhrsee-Serie über die Vielfalt und Funktionen des Sees. Im zweiten Teil wird der Wöhrsee als Teil der Befestigungsanlage der Burg betrachtet.

Burg war als Sitz der Herzöge besonders in Gefahr



Die Burg Burghausen diente den Reichen Herzögen von Niederbayern als Familienwohnsitz, Schatzkammer und Staatsgefängnis. Angesichts dieser wichtigen Aufgaben wurde sie zur stärksten Festung im Herzogtum Bayern-Landshut ausgebaut. Unter dem Eindruck der sog. „Türkengefahr“ ließ sie Herzog Georg ab 1479 mit neuen Wehranlagen verstärken.

Eine mögliche Schwachstelle im Verteidigungssystem der Burg war im Winter der Wöhrsee. Angreifer konnten über den zugefrorenen See zur Burg gelangen. Hier beugte die 1494 erlassene Wachtordnung von Herzog Georg vor. Er befahl den Wächtern des Georgstors, die ganze Nacht zu wachen und den Wöhrsee im Auge zu behalten, solange er zugefroren sei.

Ausbau während des „Dreißigjährigen Krieges“



Auch nach dem Verlust der Residenzfunktion 1502, behielt die Burg Burghausen ihre wichtige Aufgabe als Grenzburg im Osten bei. Während des „Dreißigjährigen Krieges“ erfolgte 1628 und 1643 ein großer Ausbau der äußeren Befestigungsanlagen. Erdwälle, Schanzen und Gräben wurden nördlich der Burg und südlich am Wöhrsee vom Pulverturm entlang der Stadtmauer zur Salzach angelegt. Im 18. Jahrhundert wurden diese Außenwerke keil- und sternförmig angepasst. Die Schanzgräben der Befestigungsanlage südlich des Wöhrsees wurden vom Wöhrbach und vom Moosbach mit Wasser gespeist und mit Fischen besetzt. Nach dem Abriss dieser Vorwerke durch die französische Besatzung 1801 floss der Mühlbach wieder ohne Abzweigung in den Wöhrsee und der Moosbach in die Salzach.

Verlosung

Viele Menschen verbinden eine Menge schöner Erinnerungen mit dem Wöhrsee. Wir möchten die kleinen und großen Geschichten über den Burghauser Lieblingsort weitererzählen. Deshalb verlosen Stadtmuseum und Burghauser Anzeiger anlässlich der Sonderausstellung „Der Wöhrsee – mehr als nur ein Badesee“ in Zusammenarbeit mit den Bädern Burghausen eine Saisonkarte für zwei Personen für das Wöhrseebad und zwei Ruder- oder Tretbootfahrten. Senden Sie uns dafür bis zum 20. Mai Ihre liebste Wöhrsee-Geschichte – egal ob vor vielen Jahren oder gerade erst gestern geschehen – mit dem Betreff „Wöhrsee“ an red.burghausen@pnp.de oder postalisch an den Burghauser Anzeiger, Marktler Straße 14, 84489 Burghausen. Mit etwas Glück findet sie Platz in der Zeitung und zwischen den historischen Exponaten in der neuen Sonderausstellung im Stadtmuseum.

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