Altötting
FOS/BOS Altötting: „Chef sein ist eine andere Nummer“

FOS/BOS Inn-Salzach veranstaltet gelungenen Festakt zur Amtseinführung ihres Schulleiters Alfred Hiermannsperger

26.03.2023 | Stand 26.03.2023, 15:03 Uhr

Der FOS/BOS-Lehrerchor steuerte zum Festakt für Alfred Hiermannsperger einen musikalischen Segen bei.

Landrat Erwin Schneider wusste genau, wovon er am vergangenen Freitagnachmittag in der Aula der Herzog-Ludwig.Realschule in Altötting sprach: „Chef sein ist eine andere Nummer! Chef sein ist mehr als das Gehalt, das durch den Wechsel an der Spitze mehr dazukommt.“ Ein Chef, erklärte Schneider anlässlich des Festaktes zur Amtseinführung von Oberstudiendirektor Alfred Hiermannsperger als Schulleiter der Beruflichen Oberschule Inn-Salzach, präge eine Schule.

Diese nachdrücklichen Worte verwundern nicht, bringt doch die FOS/BOS etwa 500 Abiturienten jährlich hervor – „und somit die meisten Abiturienten von allen entsprechenden Schulen im Landkreis“, sagte der Landrat. Die FOS/BOS, die etwa 1000 Schüler besuchen, sei der Hauptzubringer der Studiengänge am Campus Burghausen. Dann lächelte Schneider verschmitzt und stellte Richtung Hiermannsperger fest: „Also leichter wird es für Sie als Chef sicherlich nicht – ich weiß, wovon ich spreche!“

Der Landrat war einer von sechs Rednern, die den stimmungsvollen Festakt zur Amtseinführung Hiermannspergers mit ihren informativen und kurzweiligen Beiträgen bereicherten: Sie griffen Aktuelles rund um das Thema Bildung auf, die anstehenden Herausforderungen für den FOS/BOS-Schulleiter sowie den dringend benötigten Neubau der Schule. Letzterer zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung: In seiner Begrüßungsrede betonte Hiermannspergers Stellvertreter Thomas Erbertseder nach seiner ausführlichen Begrüßung der Gäste, wie wichtig es wäre, das zu klein gewordene Schulgebäude durch einen modernen, großzügigen Neubau zu ersetzen: „Die Außenstelle der FOS/BOS in Mühldorf ist fertig, jetzt steht eigentlich Altötting an.“

Eine Notwendigkeit, um die auch Landrat Schneider weiß. Die derzeitigen finanziellen Herausforderungen machten es dem Landkreis im Moment aber schwer, ein derart großes Projekt anzupacken. „Wir sind in einer Denkpause“, betonte er. Es gäbe allerdings inzwischen ein Modell des geplanten Neubaus. „Maßstab 1:100. Da kann man gut prüfen, ob die Planungen so bleiben können“, ergänzte Schneider. „Das ist jetzt zwar keine Zusage, aber ein Hoffnungsschimmer“.

MdL Martin Huber erklärte in seiner Ansprache gleich vorweg, dass er die Aufforderung für ein derartiges Investment als Thema mitnehme. Dann lobte er vor allem das bayerische Schulsystem, das – unabhängig vom gewählten Weg – nie in einer Sackgasse ende. „Die Einrichtungen im Landkreis Altötting stärken die Zukunftsfelder Technologie, Innovation und Forschung“, sagte Huber. Das sei für das südostbayerische Chemiedreieck enorm wichtig. „Wir müssen die jungen Leute motivieren, sich mit den Inhalten zu beschäftigen.“

Er freue sich sehr darüber, dass der Austausch zwischen der FOS/BOS und dem Campus Burghausen so gut funktioniere. Weiter ist er überzeugt, „dass auch die Bereiche Gesundheit, Soziales und viele mehr den Anschluss gewährleisten und Zukunft bieten“. Daher habe Alfred Hiermannsperger als neuer Schulleiter der FOS/BOS eine besondere Verantwortung.

Die nachfolgenden Redner verwiesen auf die enorme Bedeutung, die eine Ausbildungsstätte wie die FOS/BOS habe. „So ein Kleinod bietet beste Chancen, die Schüler für die Zukunft fit zu machen, sagte Marko Hunger. Der Ministerialbeauftragter zählte zwar nur einen kleinen Teil auf, der die FOS/BOS Inn-Salzach seiner Ansicht nach so besonders mache: „Aber allein der zeigt schon die vielfältigen Möglichkeiten, die die Einrichtung ihren Schülern bietet: Austausch mit dem Campus Burghausen und der Hochschule Deggendorf, aktive Teilnahme am EU-Programms Erasmus+, die Möglichkeit, Fremdsprachen zu erlernen, Vorkurse, Integrationsvorklassen …“. Die Fülle all dieser Aufgaben mache das Amt des FOS/BOS-Schulleiters aus, schloss Hunger. Ähnlich sah das auch Stephan Mayer: Der Bundestagsabgeordnete verwies zusätzlich darauf, dass „der Geist einer Schule vom Lehrkörper und der Schulleitung geprägt wird“.

Viel Applaus ernteten Elisabeth Miedl von der Schülermitverwaltung und Maximilian Pascoe vom Personalrat für ihre klaren und humorvollen Worte. Miedl bedankte sich bei Hiermannsperger, der die FOS/BOS seit Schulbeginn im September 2022 leitet, für seine verständnisvolle Art, vor allem wenn es darum gehe, „für uns Schüler sofort lebenswichtige Fragen zu beantworten“. Personalrat Pascoe überreichte Hiermannsperger nach einem launigen Vortrag eine Flasche Sekt mit einem markanten Namen, „denn das genau ist es, was ein Schulleiter braucht – Mumm!“.

Der studierte Wirtschaftspädagoge Hiermannsperger verfolgte die Reden und musikalischen Einlagen lächelnd. Nach knapp zwei Stunden ergriff der gelernte Banker, der im September 2021 als stellvertretender Schulleiter an der FOS/BOS angetreten war, selbst das Wort: „Eine Schule wie die FOS/BOS ist wie ein mittelständisches Unternehmen“, verglich er. Ohne Team laufe da gar nichts und so sei es auch hier. Hätte er keine so außergewöhnliche Schulmannschaft, würde er jetzt nicht hier stehen. „Erfolg muss erarbeitet werden – Persönlichkeit entwickeln, Kompetenzen erwerben, Verantwortung übernehmen – wir versuchen unseren Schülern mit tollen Rahmenbedingungen bestmögliche Angebote zu machen“, hob Hiermannsperger hervor. Allerdings hänge der Erfolg auch von der Eigenmotivation der Schüler ab.

Seine Rede schloss der Schulleiter mit einem Satz, der trotz der anschließenden Rockeinlage auf der Bühne selbst beim Buffet noch lange nachklang: „Wir werden weiterhin mit Herz und Verstand dafür sorgen, dass das Leben unserer Schüler gelingt.“

− sts