Einen Hinweis, wie stark in Burghausen zum Jahreswechsel geböllert wurde, bzw. wie schädlich die Böllerei war, liefert stets ein Blick auf die Feinstaubwerte, die das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) an der Messstation an der Ecke Klausen- und Öttinger Straße, gleich neben der Ortseinfahrt von der B 20 her kommend, seit 1. Januar 1976 misst.
Es ist eine von 14 Messstationen in Oberbayern, die nächstgelegene befindet sich am Sportplatz in Mehring; im Landkreis existiert sonst keine weitere Station.
In Burghausen werden neben Ozon- und Stickstoffdioxidwerten zwei verschiedene Feinstaub-Werte erhoben: Es wird die Zahl der Partikel gemessen, deren Korngröße kleiner als zehn Mikrometer sind (PM10) und die Zahl der Partikel, deren Korngröße kleiner als 2,5 Mikrometer sind. PM10 kann beim Menschen in die Nasenhöhle, PM2,5 bis in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen.
Der PM10-Höchstwert, der in Burghausen am 1. Januar 2025 um 1 Uhr erreicht wurde, betrug 144 Mikrogramm pro Kubikmeter und lag damit teilweise weit entfernt von den Werten, die in anderen Städten in Bayern gemessen wurden. Zum Vergleich: In Nürnberg betrug der Wert zu der Zeit 2248 Mikrogramm pro Kubikmeter. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass auch in Burghausen in den vergangenen Jahren höhere Werte gemessen wurden. Am 1. Januar 2024 waren es 216 Mikrogramm pro Kubikmeter, am 1. Januar 2023 590 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Werte normalisieren sich schnell wieder
Ein ähnliches Ergebnis liefert der Blick auf den feineren PM2,5-Wert, der auch von der Messstation in Mehring erhoben wird. Ein Höchstwert von 166 wurde hier am 1. Januar in Burghausen und von 179 in Mehring erreicht. Am 1. Januar 2024 betrug der Höchstwert in Burghausen 126 und in Mehring nur 22. Am 1. Januar 2023 wurden in Burghausen maximal 528 Mikrogramm pro Kubikmeter und in Mehring maximal 195 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.
Die gute Nachricht ist, dass sich die Werte heuer – wie auch in den Vorjahren – recht schnell wieder normalisierten. So lag der PM2,5-Wert für Burghausen schon um 2 Uhr nur noch bei 45, wieder eine Stunde später nur noch bei 29. Am 2. Januar um 1 Uhr lag er bei 13. Ein Blick in die Langzeitverläufe zeigt außerdem, dass sowohl der PM10- als auch der PM2,5-Wert in Burghausen seit Jahren leicht sinkt.
Im Schnitt unter den Grenzwerten
Der in Europa zulässige Jahresmittelwert für PM10 beträgt 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. In Burghausen liegt er seit vielen Jahren konstant unter 20 Mikrogramm pro Kubikmeter und nähert sich immer mehr der 10 Mikrogramm-pro-Kubikmeter-Marke an.
Für die noch kleineren PM-2,5-Partikel gibt es einen europaweiten Zielwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel. Das unterbieten Burghausen und Mehring ebenfalls deutlich. In Burghausen liegt er etwas über der 10-er-Marke, in Mehring etwas darunter.
Luftqualität aktuell nicht ideal
Dennoch sind die Feinstaubwerte aktuell noch leicht erhöht, weshalb das Landesamt für Umwelt die Luftqualität in Burghausen gestern nur mit der Note 3, befriedigend, bewertete (am 1. Januar galt sie als „ausreichend“). An die frische Luft dürfen die Burghauser bei den aktuellen Werten trotzdem, denn laut LfU seien in dieser Kategorie kurzfristige nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit unwahrscheinlich.
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