Akhmed Magamaev verlängert
Europameister im Anflug: Arsen Harutyunyan wechselt zum SV Wacker Burghausen

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:15 Uhr

Bei den Europameisterschaften in Zagreb hat sich Arsen Harutyunyan (rechts) noch im Gold-Duell gegen Zelimkhan Abakarov durchgesetzt. Künftig kämpft der Armenier auch im Dress des SV Wacker. −Foto: imago images

Einen echten Transfercoup hat der SV Wacker Burghausen gelandet, der mit Arsen Harutyunyan einen absoluten Ausnahmeringer verpflichten konnte. Der Armenier stellt das Maß aller Dinge in der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm Freistil dar. Allein in den vergangenen beiden Jahren holte der 23-Jährige Gold bei den U23-Welt- und -Europameisterschaften, zwei EM-Titel bei den Senioren sowie zwei Bronzemedaillen bei den Senioren-Weltmeisterschaften.

2018 gewann Harutyunyan seine erste nationale Seniorenmeisterschaft in Armenien und vertrat sein Land bei den Europameisterschaften 2019 in der Klasse bis 61 Kilogramm Freistil. Er besiegte im Finale den Georgier Beka Lomtadze nach einem sehenswerten Duell mit 17:11 nach Punkten. Damit holte Harutyunyan bei seinem ersten internationalen Auftritt im Seniorenbereich direkt Gold. Insgesamt sammelte der Armenier über alle Altersklassen hinweg zwölf Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, darunter drei Europa- und ein Weltmeister-Titel. Auch bei den erst in der vergangenen Woche in Kroatien ausgetragenen Titelkämpfen (siehe auch Bericht rechts) sicherte er sich souverän Rang 1. In Deutschland ist er ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Zuletzt stand er für den KSV Ispringen in der DRL auf der Matte. In der DRB-Bundesliga kostet Harutyunyan aufgrund seiner internationalen Erfolge den Maximalwert von acht Bewertungspunkten. Wegen einer Änderung im Punktesystem stehen dem SV Wacker in der kommenden Saison zudem nur noch 27 anstatt bisher 28 Bewertungspunkten zur Verfügung.

Trotz dieser Verpflichtung konnten sich die Burghauser Verantwortlichen auch mit Vladimir Egorov, der zuletzt in der Klasse bis 61 Kilogramm Freistil nur bedingt überzeugen konnte, über dessen Verbleib in Burghausen einigen. „Bei Vladimir Egorov erwarten wir in der kommenden Saison eine deutliche Steigerung“, so Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, der die Vertragsverlängerung mit dem Nord-Mazedonier unter Dach und Fach brachte. „Zwar musste er sich in der abgelaufenen Saison lediglich zweimal geschlagen geben, doch unsere Erwartungshaltung an einen Europameister fällt wesentlich höher aus, als die zuletzt gezeigten Leistungen. Trotzdem sind wir überzeugt, dass auch er wieder zurück zu alter Form findet und die Zuschauer mit seinen blitzschnellen Freistiltechniken begeistern wird.“ Damit geht der SV Wacker mit Egorov in die siebte gemeinsame Saison. Keine realistischen Chancen auf weitere Einsätze in der Salzachstadt hat hingegen der georgische Ex-Weltmeister Beka Lomtadze, da er einerseits ebenfalls mit acht Bewertungspunkten zu Buche schlägt und andererseits das Limit bis 61 Kilogramm nicht mehr erreicht.

Dafür wird in der kommenden Saison Akhmed Magamaev wieder für den SVW auf Punktejagd gehen, der sich aktuell nach einem Kreuzbandriss zurückkämpft. „Auch im Fall von Akhmed Magamaev stehen wir als Verein in der Verantwortung, nachdem er sich seine schwere Verletzung im Burghauser Dress zugezogen hat“, erklärt Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch. „Wir haben uns auch bei ihm einstimmig dazu entschieden, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern, da wir fest davon überzeugt sind, dass er nach seiner Verletzung wieder an seine bisherigen Leistungen anknüpfen kann.“ Diese Nachricht kommt insofern nicht überraschend, da die Burghauser Ringer auch an Michael Widmayer festhielten, der krankheitsbedingt rund zwei Jahre nicht auf die Matte gehen konnte. In der abgelaufenen Saison feierte er ein fulminantes Comeback, das man sich nun auch von Magamaev erhofft, der auch in der kommenden Saison primär für die schwereren Freistil-Klassen eingeplant ist.

− rh