Wieder einmal das erste Oktober Heimspiel: Seit mehr als einem Jahr war der SV Erlbach zuhause ungeschlagen, die letzte Heimniederlage setzte es gegen den FC Deisenhofen vom 3. Oktober 2023 (0:3). Nun, fast auf dem Tag genau, ging das Team von Trainer Lukas Lechner wieder als Verlierer vom Platz. Gegen Türkspor Augsburg gab es ein 0:2.
Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich bereits nach wenigen Minuten, da waren sich Lechner und Gästecoach Ajet Abazi einig: Nach einer Ecke des wieder genesen Tobias Steer brachte Lenny Thiel den Ball mustergültig auf den Kopf von Christopher Obermeier, dessen platzierter Kopfball von einem Türkspor-Verteidiger auf der Linie geklärt wurde (5.). „Bei dieser Szene hatten wir Glück, sonst wäre das Spiel wohl in die andere Richtung gelaufen“, so Abazi.
Der Führungstreffer dagegen war kein Glück, sondern eine starke Leistung von Mert Akkurt, die aber auch unter gütiger Mithilfe der SVE-Defensive zustande kam. Die Erlbacher verloren den Ball in einer schlechten Spielaufbau Situation, Akkurt wurde angespielt, nahm den Ball perfekt an und schloss trocken ab zur Führung (17.). Nun wurde es enorm schwer für Erlbach, die Augsburger Defensive stand sehr kompakt und diszipliniert, Odin Regier und Emre Kurt, die beiden hochgewachsenen Innenverteidiger, bereinigten jede Situation kompromisslos.
Erlbach agierte in der Folge immer ungenauer und überhasteter, die Zuspiele kamen zu selten an, lange Bälle gingen allzu oft ins Aus. So ergaben sich nur wenige Möglichkeiten, die vergeben wurden. Benjamin Schlettwagner kam einen Moment zu spät, sonst wäre Batuhan Tepe wohl geschlagen gewesen (51.), dann scheiterte Alexander Fischer mit einem Kopfball nach einem Freistoß (54).
Augsburg verteidigte weiter konsequent und profitierte am Ende von einem katastrophalen Blackout des SVE. Tugay Demir sprintete in einen Rückpass auf Torhüter Andreas Steer, setzte sich mit Körpereinsatz, aber fairen Mitteln gegen Steer durch und schoss den Ball ins leere Tor (69.).
Das Erlbacher Trainerteam reagierte mit einem Doppelwechsel, Pascal Dirnaichner und Laurin Hansbauer kamen ins Spiel und sorgten für Belebung. Die Wende konnten allerdings auch sie nicht mehr herbeiführen. Die beste Gelegenheit ergab sich nach einem Rückpass auf Torwart Tepe, den dieser mit der Hand aufnahm. Zu elft standen die Türkspor-Spieler auf der Linie, Noah Kusterer klärte den indirekten Freistoß, den Nachschuss von Thiel bereinigte Tepe (78). Weitere, immer verzweifeltere Offensivbemühungen brachten keinen Erfolg. So blieb es am Ende beim verdienten 2:0 Sieg der Augsburger.
„Wir haben uns gefreut hierher zu kommen, es macht immer großen Spaß in Erlbach Fußball zu spielen“, so Abazi nach der Partie. „Und wir wären mit einem 0:0 zufrieden gewesen, aber umso schöner ist es natürlich, dass wir quasi aus dem nichts zwei Tore machen. Wir haben keine klaren Chancen zugelassen, aber auch selber keine gehabt“.
Sein Gegenüber Lechner gratulierte Augsburg zum verdienten Sieg und meinte „Die entscheidenden Momente gingen heute nicht an uns. Wir haben das 1:0 nicht gemacht in der 5. Minute und kassieren dann ein überragendes Gegentor. Das kann man kaum verteidigen“, lobte Lechner den Torschützen Akkurt. „Mit dem 2:0 war dann der Deckel drauf.“
− Thorsten Eisenacker
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