Der SV Wacker Burghausen hat sich wie angekündigt neu aufgestellt und eine überraschende Zukunftslösung für seine ambitionierten Ziele präsentiert. Ex-Profi Lars Bender (35) wird neuer Cheftrainer beim Regionalisten.
Bender war zuletzt im Nachwuchsbereich bei Unterhaching tätig. Wolfgang Schellenberg kehrt zurück und übernimmt als Sportdirektor. Mit Alexander Mankowski, zuletzt als Profi beim österreichischen Zweitligisten SV Ried aktiv, verstärkt sich der SVW zudem im Scoutingbereich. Mit Laurits Strotmann kommt auch ein neuer Assistenztrainer im Bereich Spielanalyse nach Burghausen (Landkreis Altötting). Und auch Wacker-Urgestein Ronald Schmidt ist wieder fest als Co-Trainer an Bord.
Als Nachfolger für Trainer Robert Berg hat Wacker eine überraschende Lösung gefunden. Mit dem 19-fachen deutschen Nationalspieler Lars Bender übernimmt ein bekanntes Gesicht die Verantwortung an der Linie. Bender coachte seit Sommer 2024 die U17-Bundesliga-Mannschaft der Spvgg Unterhaching und will bei den Salzachstädtern ab sofort seine ersten Schritte als Trainer im Herrenbereich gehen. „Das war nicht der eigentliche Plan. Alles war darauf ausgerichtet, ab Anfang Januar in die Vorbereitung mit der Hachinger U17 zu gehen. Dann kam das Angebot aus Burghausen und damit hat sich mir eine neue Perspektive eröffnet“, erklärte Bender.
Bender: Überzeugt, den Erwartungen gerecht zu werden
Der Ex-Nationalspieler bedankte sich auch bei Unterhaching-Vorstand Manfred Schwabl für die Freigabe. Sein Ziel sei es immer gewesen, als Trainer im Herrenbereich anzukommen „Ich bin froh und dankbar, dass mir Burghausen das Vertrauen schenkt und freue mich auf die neue Herausforderung. Die Gespräche waren so überzeugend, dass ich mich schnell mit der Idee, den Posten zu übernehmen, anfreunden konnte, da man mir das Gefühl gegeben hat, der richtige Mann zu sein und an meine Qualitäten und meine Entwicklung glaubt. Ich bin überzeugt den Erwartungen gerecht zu werden und wer mich kennt weiß, dass ich meine Aufgaben immer mit 100 Prozent Hingabe und Anspruchsdenken erfülle“, sagt Bender.
Der gebürtige Rosenheimer war vor seiner Aufgabe in Unterhaching bereits als Co-Trainer diverser U-Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes tätig. Als aktiver Spieler blickt Bender, der beim TSV 1860 München den Sprung in den Profifußball schaffte und 58 Zweitliga-Partien für die Münchener Löwen absolvierte, auf eine langjährige Profikarriere mit unter anderem über 250 Bundesligaspielen sowie 30 Einsätzen in der UEFA Champions League für Bayer Leverkusen zurück. In Leverkusen war Bender über fünf Spielzeiten hinweg außerdem Kapitän der Werkself in der Bundesliga.
Schellenberg kehrt zurück
Wolfgang Schellenberg, der beim SVW von 2018 bis 2019 bereits als Cheftrainer in der Regionalliga Bayern aktiv war und zuletzt als Trainer des Landesligisten 1860 Rosenheim arbeitete, kehrt an die Salzach zurück und übernimmt die Positionen des Sportdirektors für die erste Mannschaft und des NLZ. „In dieser Doppelfunktion wird er nicht nur die sportliche Strategie der Regionalligamannschaft maßgeblich mitgestalten, sondern auch das Burghauser Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) weiterentwickeln“, heißt es von Vereinsseite. Hier will Wacker mittelfristig die Kriterien eines DFB-Bundesliga-NLZ erfüllen.
Unterstützt durch den sportlichen Leiter Karl Heinz Fenk wird Schellenberg, früher auch NZL-Chef bei 1860 München, die Kaderplanungen und personellen Besetzungen der Herrenmannschaft sowie im NLZ in Abstimmung mit Michael Kostner vorantreiben. Michael Kostner, der zuletzt auch als Interimstrainer agierte, ist weiterhin für die sportliche Leitung des NLZ und insbesondere für den Bereich U11 bis U17 zuständig.
Unterstützt wird das Leitungsteam im Scouting-Bereich zukünftig von Alexander Mankowski (24), einem ehemaligen Jugendspieler des SV Wacker Burghausen, welcher neben dem Aufbau einer Scoutingstruktur auch das interne und externe Scouting mitgestalten wird. Mankowski stand zuletzt bei der SV Ried unter Vertrag, der österreichische Zweitligist gab am Donnerstag den Abschied des Verteidigers bekannt. Dieser werde in den Amateurbereich zurückkehren, informiert Ried. Wo der Ex-Schaldinger künftig spielen wird, ist offen, sein Engagement bei Wacker sei unabhängig von seiner sportlichen Zukunft als Spieler, heißt es auf Nachfrage vom SVW.
Ronald Schmidt wieder fester Co-Trainer
An der Seite von Chefcoach Bender wird Ronald Schmidt ab sofort wieder fest als Co-Trainer der Burghauser fungieren, nachdem er für die letzten Trainingswochen 2024 interimsweise unter Michael Kostner eingesprungen war. Der 47-Jährige war Teil der Burghauser Zweitliga-Aufstiegsmannschaft von 2002, absolvierte während seiner aktiven Spielerkarriere über 280 Partien (darunter auch 121 Einsätze in der zweiten Fußball-Bundesliga) für Burghausen, stand früher bereits insgesamt sieben Jahre in diversen Trainerpositionen beim bayerischen Regionalligisten an der Seitenlinie und gilt als absolute SVW-Vereinslegende.
Daneben wird Laurits Strotmann als Assistenztrainer im Bereich Spielanalyse neu hinzukommen. Der 23-jährige aus dem Sauerland stammende B-Plus-Lizenz-Inhaber verfügt über eine Spiel- und Videoanalyse-Ausbildung sowie ein abgeschlossenes Studium in der angewandten Trainingswissenschaft. Zudem sammelte Strotmann, der im letzten Jahr länger bei Lars Bender hospitierte, bereits erste Trainererfahrungen in seiner Heimat.
Mankowski unterstützt neben seinen Scoutingaufgaben auch im Bereich des Individualtrainings die Mannschaft und komplettiert zusammen mit Reha-Trainer Thomas Waldhör und Torwart-Trainer Michael Endlmaier das Trainerteam.
„Ich bin glücklich, dass wir mit einem sportlich sehr stark aufgestellten Team starten können und bin mir sicher, dass wir so bereit sind, unsere gesteckten Ziele zu erreichen. Zudem freue ich mich, wieder zurück beim SV Wacker Burghausen zu sein und auf die gemeinsame Zeit“, so Schellenberg.
Huber dankt auch Manni Schwabl
Andreas Huber (Geschäftsführer der Wacker Burghausen Fußball GmbH) zeigt sich äußerst zufrieden mit den personellen Weichenstellungen: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Lars Bender ein absolutes Trainer-Talent für den SV Wacker Burghausen gewinnen konnten. Er hat zuvor bereits erste Trainerpraxis sammeln können und bringt vor allem durch seine langjährige Profi-Spielerkarriere viele wertvolle Erfahrungen mit. Mit Wolfgang Schellenberg und Ronald Schmidt ist es uns nicht nur gelungen absolute Fachleute an Bord zu holen, sondern auch Persönlichkeiten mit viel Stallgeruch. Das ermöglicht uns, sofort und zielgerichtet an den kommenden Aufgaben und Zielen zu arbeiten. Man hat durch die Verpflichtung von Wolfgang bereits erste Impulse gespürt und alle gemeinsam sind wir von den Personalentscheidungen vollends überzeugt. Möglich war dies durch ein gutes Zusammenspiel in der Vereinsführung und den Gesellschaftern, denen mein besonderer Dank gilt. Zudem bedanke ich mich im Namen des SVW auch bei der SpVgg Unterhaching und Manni Schwabl für die offenen Gespräche!”
− la/red
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