So manch einer kapitulierte in der Coronazeit vor dem erzwungenen Nichtstun. Clubs und Kneipen geschlossen, Schulen und Unis zu, kein Training in den Vereinen – da ließen sich viele fallen in die gepflegte Langweile. Nicht so Daniel Ecklkofer und Oliver Schöfberger. Die Freunde, verbunden über ihre Leidenschaft für die Musik, fürs Auflegen und selber Mixen, machten das Beste draus: „Wir haben die Pandemie gut genutzt, um uns auf einen Contest vorzubereiten“, erzählt Daniel Ecklkofer. „Wir haben Songs ausgesucht, Übergänge perfektioniert“, ergänzt Oliver Schöfberger. Und tatsächlich: Das Duo gewann 2021 den DJ-Wettbewerb in der Clubwerkstatt Schärding. „Seitdem läuft‘s.“ Im Juni wartet nun ein Heimspiel auf sie: beim Seefest in Perach.
House, EDM, Elektro – das sind die Genres, in denen der Neuöttinger Daniel Ecklkofer (22) und der Reischacher Oliver Schöfberger (20) musikalisch zuhause sind. Jeder für sich war bereits als DJ unterwegs, als sie sich kennenlernen – und aufgrund der Chemie, die einfach stimmte, zusammentaten. Als DJs Lightsignal treten sie seither gemeinsam auf, und aus dem Hobby entwickelt sich nach und nach eine echte Profession. Das Duo ist gefragt. Wochenende für Wochenende sind die beiden in den Clubs der Region unterwegs, bringen das Partyvolk zum Feiern. „Am Besten ist es, die Tanzfläche den ganzen Abend voll zu haben, bis 3, 4 Uhr in der Früh“, sagt Daniel Ecklkofer.
Doch das ist kein Selbstläufer. „Das Technische muss man von Grund auf draufhaben“, meint Oliver Schöfberger. Denn wenn der DJ erst einmal langwierig nach dem nächsten Song sucht, dann auch noch den Übergang zwischen den Stücken verhunzt, tut das der Stimmung gehörig Abbruch. Zudem sei es eine Herausforderung, „die Leute zu lesen“, wie es Daniel Ecklkofer formuliert. Das heißt: Der Job der DJs ist es,möglichst genau vorauszusagen, was die Menge hören und wozu sie tanzen will. Die Auswahl, welche die DJs dafür dabei haben, ist groß. Rund 6000 bis 7000 Songs bringen sie zu ihren Auftritten in die Clubs mit. Gespeichert auf Datenträgern, geordnet in Playlists sollen so viele Lieder wie möglich zur Verfügung stehen – schließlich will das Duo auf möglichst alles vorbereitet sein. Dabei, so haben die beiden in den vergangenen Monaten beobachtet, geht der Trend zurück zum Techno: „Das ist wieder in.“
Vor über 2000 Feiernden sind die beiden bereits aufgetreten. Wie viel Publikum sie in Perach erwarten wird, ist noch offen. Fest steht aber; „Das ist das coolste Open-Air in unserer Region“, ist sich Daniel Ecklkofer sicher. Die besondere Atmosphäre am See verspricht zwei fantastische Party-Tage. Organisiert werden sie vom Peracher Andreas Antholzner, der die Firma AME Events betreibt. Mit ins Boot geholt hat er fürs Seefest die Zeiler Gastronomie aus Simbach. Zuletzt war im Jahr 2019 das Fest veranstaltet worden. Neu ist in diesem Jahr: „Gefeiert wird diesmal nur oberhalb des Kioskgeländes, damit die Zufahrtstraße zum Badesee nicht beeinträchtigt wird“, erklärt Andreas Antholzner. Auch während der Auf- und Abbauarbeiten sollen die Badegäste ungehindert an den See können.
Auf ihren Auftritt wollen sich Lightsignal übrigens auch diesmal akribisch vorbereiten. Ein bis zwei Wochen vor dem Seefest werden die neuesten Songs ausgesucht, wird an den Übergängen und Reihenfolgen gefeilt. Dem Zufall überlassen wollen die DJs nichts. Und sollte es doch einmal stocken mit der musikalischen Karriere – an ihrem beruflichen Plan B arbeiten beide. Demnächst schließt Daniel Ecklkofer sein Architektur-Studium in Innsbruck ab, sein DJ-Kollege studiert unterdessen angewandte Informatik.
− gm
Zwei Tage wird am Peracher See gefeiert: Los geht es am Freitag, 30. Juni, mit den DJs Lightsignal, die unter dem Motto „XxxL Festivalsound“ vor allem fürs jüngere Publikum auflegen. Am Samstag, 1. Juli, findet die „XxxL 80er/90er/2000er“-Beachparty mit DJ Balu und DJ DannyGee statt. Einlass ist an beiden Tagen jeweils ab 19 Uhr. Tickets gibt es unter www.xxl-events.de und – wenn noch vorhanden – an der Abendkasse.
