Garching an der Alz
Die Ortsdurchfahrt durch Garching wird im Sommer gesperrt

B 299 wird von 17. Juli bis 8. September saniert – Umleitung wird über Edelham und Wald ausgeschildert

24.03.2023 | Stand 25.10.2023, 11:11 Uhr

Die Bundesstraße wird im Sommer im Gemeindegebiet von Garching saniert. Sie wird dann für fast zwei Monate vollständig gesperrt. Der Abschnitt von der Einmündung der Kaindlstraße bis zur Pfarrkirche St. Nikolaus (im Hintergrund) bekommt eine neue tragfähige Binderschicht und eine neue Verschleißschicht. −Foto: Süß

„Das wird eine Mammutaufgabe“, sagt Bürgermeister Maik Krieger: Die Ortsdurchfahrt Garching der B299 wird im Sommer komplett gesperrt – und zwar voraussichtlich von 17. Juli bis 8. September. Wie das Gemeindeoberhaupt in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekanntgab, wird das Staatliche Bauamt Traunstein dann die bituminöse Binder- und Deckschicht auf der Bundesstraße erneuern. Diese Arbeiten sollten in vier Bauabschnitten ausgeführt werden. Die Straße werde dabei ab der Einmündung der St2355 (Kaindlstraße) auf dem rund 1,6 Kilometer langen Stück bis zur Nikolauskirche beziehungsweise bis zur Abzweigung der Walder Straße hergerichtet.

Klaus Kamhuber fragte nach, ob es möglich ist, Flüsterasphalt zu verwenden, wenn die Deckschicht schon erneuert werde. Schließlich werde die Bundesstraße voraussichtlich noch einige Zeit durch Garching führen. Krieger antwortete, nachdem das Thema bereits in einer Fraktionssprechersitzung aufgekommen sei, habe die Gemeinde beim Staatlichen Bauamt diesbezüglich nachgefragt. Das Ergebnis: Flüsterbeton komme für die Ortsdurchfahrt nicht in Frage. Er zeige seine Wirkung erst bei Geschwindigkeiten von über 60 Kilometer pro Stunde, da bei niedrigerem Tempo das Motorgeräusch das Rollgeräusch noch übertöne. Auf der Ortsdurchfahrt seien aber maximal 50 Kilometer pro Stunde erlaubt. Flüsterasphalt würde außerdem schneller verschleißen als herkömmlicher, sei aufwendiger beim Winterdienst, die Selbstreinigungsfunktion sei bei den niedrigen Geschwindigkeiten mit Flüsterasphalt nicht gegeben und die Entwässerung sei komplizierter.

Wie Baudirektor Peter Maltan vom Staatlichen Bauamt Traunstein auf Nachfrage mitteilt, werden die Straßensanierungsarbeiten in Garching aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes beziehungsweise aufgrund der vorhandenen Straßenschäden notwendig. Derzeit zeigten sich an der Fahrbahn Verdrückungen, Spurrinnen, Risse und Ausbrüche in den Asphaltschichten, so Maltan. „Die letzte Sanierung der Ortsdurchfahrt von Garching geht zurück auf das Jahr 2000 und der Verkehr hat seine Spuren hinterlassen. Nach 23 Jahren unter Verkehr haben die Asphaltschichten ihr Gebrauchsalter erreicht und müssen nun erneuert werden“, teilt der Baudirektor mit.

Dass die Baumaßnahme in vier Abschnitten durchgeführt wird begründet Maltan damit, dass dadurch die Beeinträchtigungen durch die Vollsperrung für die Verkehrsteilnehmer und insbesondere für die Anwohner und Gewerbetreibenden abgemildert werden sollten. Ein Teil der Ortsdurchfahrt – nämlich der Abschnitt von der Nikolauskirche bis zur Abzweigung der Frank-Caro-Straße (AÖ20), der direkt an den Abschnitt anschließt, der jetzt hergerichtet wird, ist bereits 2018 saniert worden, so teilt der Baudirektor weiter mit. Damals wurde der Bereich des Harter Holzes mit einer neuen Deckschicht versehen, weil auch dort der Straßenzustand sehr schlecht war.

Die knapp 14000 Fahrzeuge, die laut Daten der Straßenverkehrszählung 2021 täglich auf der Bundesstraße in Garching unterwegs sind, müssen bei der Vollsperrung natürlich umgeleitet werden. Die weiträumige Umleitung für den Durchgangsverkehr wird bei der Sperrung ausgeschildert, teilt das Staatliche Bauamt weiter mit. Die Umleitung führt demnach ab Wiesmühl von Süden her über die AÖ23 nach Edelham und von dort über die AÖ27 nach Wald/Alz und weiter zur St2356 und über die Fabrikstraße durch Hart/Alz zurück zur B299.

„Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer, Anwohner und Gewerbetreibenden um Verständnis, dass die Bauarbeiten zwingend notwendig sind und dass Bauarbeiten und Umleitungen im Zuge einer so wichtigen Straße wie der B299 mitten im Ortsgebiet von Garching an der Alz zwangsläufig zu unvermeidbaren Beeinträchtigungen und Verkehrsbehinderungen führen“, so Maltan weiter.

Gleichzeitig zur Sanierung der Ortsdurchfahrt arbeite das Staatliche Bauamt derzeit an den Planfeststellungsunterlagen für den Ausbau der B299 im Harter Holz. Die Bundesstraße solle im Harter Holz verbreitert und ein straßenbegleitender Geh- und Radweg angelegt werden. „Wir beabsichtigen, das Verfahren zur Baurechtschaffung, das so genannte Planfeststellungsverfahren, noch heuer bei der Regierung von Oberbayern zu beantragen“, teilt der Baudirektor mit.

− smi