Marktl / Inn
Der Badesee wird im August abgeschnitten

Gleisbauarbeiten machen Vollsperrung des Übergangs am Marktler Horn nötig

30.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:15 Uhr

Der Bahnübergang beim Marktler Badesee wird im Sommer hergerichtet und für den Verkehr zwei Wochen komplett gesperrt – ausgerechnet im August, wenn der Badebetrieb am stärksten ist. Belag und Gleisbereich müssen laut Bahn dringend erneuert werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. −Foto: Wetzl

Vom „Ärgernis der Woche“ sprach Bürgermeister Benedikt Dittmann in der vergangenen Marktratssitzung, als er die Pläne der Bahn zum Ausbau des Bahnübergangs auf der Kreisstraße am Badesee, dem sogenannten Marktler Horn, bekanntgab. Ausgerechnet in den Sommerferien vom 3. bis 18. August will die Bahn den Übergang herrichten und dazu den Übergang und damit auch die Straße an dieser Stelle komplett sperren.

Im Sommer aber herrscht auf dieser Straße der meiste Verkehr, weil hier das Erholungsgebiet des Landkreises liegt und die Straße Zubringer für den Marktler und auch den Peracher Badesee ist. Der Bahnübergang liegt unmittelbar östlich vom Marktler See, eine Sperrung bedeutet also, dass die Badeseen von Osten her nicht angefahren werden können. Das betrifft insbesondere die Marktler Bevölkerung und alle, die von Osten her bis aus Niederbayern zum Baden an die Seen fahren sollen. Sie müssen dann einen riesigen Bogen über Neuötting in Kauf nehmen, dort über den Inn und dann wieder nach Osten zurückfahren.

Der Marktler Bürgermeister geht davon aus, dass wegen der gestiegenen Preise mehr Familien zu Hause Urlaub machen und das Naherholungsgebiet für sie umso wichtiger sei. Er habe auch bereits bei der Bahn interveniert. Die Antwort der Bahn lautete unter anderem: „Bei der Gleissperrung wurde explizit darauf geachtet, Einschränkungen der örtlichen Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Diese Einschränkungen sind im Rahmen der Sommerferien am geringsten (Urlaubszeit und kein Schülerverkehr).“ Die Bahn geht also davon aus, dass der August die beste Zeit für eine Sperrung sei, vermutlich in Unkenntnis des ausgeprägten Badeverkehrs in diesem Monat. Der Bürgermeister will zwar nochmals die Bahn um eine Verschiebung des Termins bitten, rechnet aber nach eigenen Worten nicht mit einem Erfolg.

Ein kleiner Trost bleibt: Mit dem Fahrrad und natürlich auch zu Fuß kann der Badesee erreicht werden, über den Weg von der Bruckbergstraße aus nördlich der Bahnlinie. Auch Landwirte können mit Traktoren den Bahnübergang umgehen. Aber für Autos gilt das definitiv nicht.

− rw