Burgkirchen/Alz
Wer weiß, wofür das noch gut sein wird

Bei Hirten tut sich allerhand auf der Baustelle für den Hochwasserschutz – Standfläche für den Deich wird planiert

10.12.2021 | Stand 22.09.2023, 0:07 Uhr

Eine Autobahn wird hier nicht gebaut. Vielmehr handelt es sich um das Baufeld für die Hochwasserschutzmaßnahme zwischen der Alz und Hirten. Der Kiesberg (Bildhintergrund) wurde zu einem großen Teil schon in der Fläche verteilt. Damit wird der Untergrund vorbereitet für den Deich, den Wirtschaftsweg und den Entwässerungsgraben für Oberflächenwasser. −Foto: Gerlitz

Ein Jahrhundertbauwerk wird in diesen Monaten für Hirten bewerkstelligt: Ein Deich, der den Burgkirchner Ortsteil bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser vor Überflutung durch die Alz schützen soll.

Mittlerweile ist auf der Baustelle neben der Staatsstraße 2356 schon einiges passiert, wobei Ortsunkundige meinen könnten, im Alztal werde eine Autobahn gebaut. Denn ein großer Teil des Kiesberges wurde bereits entlang der Staatsstraße verteilt.

Diese ungewöhnlich breite Baustraße sorgt dafür, dass die Witterung für schwere Fahrzeuge nicht zum Problem werden kann. Die Bagger und Lastwagen fahren nur auf Kies, nicht auf Erde. Somit bleiben sie auch bei Regen oder Schnee nicht hängen und kommen vorwärts, ohne den Untergrund zu verformen.

Wie berichtet, stammt der nahe der Brücke abgelagerte Kiesberg aus der Ausbaggerung der Alz im vergangenen Jahr. Das Wasserwirtschaftsamt ließ den Kiesberg an verschiedenen Stellen beproben, um sicherzustellen, dass es sich um einheitlich beschaffenes Material handelt.

Der symbolische erste Spatenstich für den Bau der Hochwasserschutzanlage für Hirten fand mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) am 18. Oktober statt. Nach Vorarbeiten ging es auf der Baustelle Mitte November richtig los. 20 bis 30 Zentimeter tief wurde der Oberboden abgeschoben. Dieser wertvolle Humus wurde an der Alzseite der Baustelle zwischengelagert. Wenn der Deich nächstes Jahr fertig ist, wird der Humus auf die Flanken des trapezförmigen Schutzbauwerks gepackt und begrünt.

Die Baustraße markiert für jedermann ersichtlich die Linie, auf der das Schutzbauwerk errichtet werden soll. "Arbeitsplanum" nennt das der Projektleiter des Wasserwerks, Elias Hoffmann.

Der Deich wird allerdings nur etwa halb so breit wie dieses Arbeitsplanum. Weil verschiedene Grundeigentümer weiterhin zu ihren Fluren gelangen müssen, wird hinter dem Deich ein (mit Banketten) vier Meter breiter Wirtschaftsweg angelegt.

Ganz fertig ist das Planum noch nicht, eine Fortsetzung in Richtung Westen beim Weiler Au fehlt noch. Für Au soll eine an den Deich anschließende Hochwasserschutzwand aufgestellt werden.

Auch vor dem Deich, zwischen Staatsstraße und Damm, wird noch ein Ergänzungsbauwerk platziert, nämlich ein Entwässerungsgraben für Oberflächenwasser.

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