Burgkirchen/Alz
Trinkwasser-Versorgung wird neu aufgestellt

Viel Arbeit am komplizierten Innenleben der Anlage zur Enteisenung und Entmanganung– Neue Brunnen startklar

14.11.2021 | Stand 20.09.2023, 23:33 Uhr

Anlieferung eines Filters: Der Riesen-Topf mit 3,60 Meter Durchmesser liegt hier noch flach auf der Seite. Einer der beiden Autokräne wird ihn aufrichten, der zweite wird ihn ins Gebäude heben. −Fotos: Mayer

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wird im Öttinger Forst an einer höchst wichtigen Infrastrukturmaßnahme für die Gemeinden Burgkirchen und Kastl gearbeitet: die Anlage zur Enteisenung und Entmanganung für das Wasser aus den neuen Brunnen. Auf der Baustelle neben der fertigen Aktivkohle-Filteranlage geht es gut voran, wodurch eine Inbetriebnahme im kommenden Frühjahr möglich erscheint.

Wie berichtet, wurde der Rohbau für die Anlage zur Enteisenung und Entmanganung Ende August fertig. Seitdem sind die Handwerker und Ingenieure im Inneren des Gebäudes tätig.

Auf dem Weg zu einer neu strukturierten Trinkwasserversorgung für die Gemeinden Burgkirchen und Kastl wurde kürzlich ein Meilenstein erreicht, indem die beiden großen Filterbehälter mit Kränen an ihre Standorte im neuen Gebäude gehoben wurden. Einer der beiden schweren Autokräne übernahm das Aufstellen der liegend antransportierten Filter, der zweite das Heben.

Diese Filter sind, bildlich gesprochen, das Herz der neuen Anlage. Hier wird gewissermaßen der reinigende Prozess simuliert, den das Grundwasser beim Sickern durch die verschiedenen Schichten des Untergrunds durchläuft.

Die Kosten für die neue Anlage teilen sich die Gemeinden Burgkirchen und Kastl. Die Bauleitung übernahm das Burgkirchner Rathaus. Der zuständige Sachbearbeiter im Bauamt Burgkirchen, Michael Prestel, erläuterte auf Nachfrage der Heimatzeitung das Wirkprinzip der Anlage zur Enteisenung und Entmanganung. Nach seinen Worten sind die großen Filterbehälter nahezu vollständig mit gewaschenem Kies einer bestimmten Körnung gefüllt. Wenn das Wasser durch diesen Kies sickert, drückt in jedem Filter ein Gebläse Sauerstoff hinein, wodurch das im Grundwasser gelöste Eisen und Mangan ausflockt. Diese Flöckchen werden dann durch den Kies abfiltriert.

Prestel betont, dass eine so komplizierte Anlage nicht von Anfang an ein optimales Ergebnis liefern kann. In einem Probebetrieb werden über mehrere Wochen vielfältige Abstimmungen innerhalb der Anlage vorgenommen. Erst wenn der Probebetrieb einwandfrei läuft, darf die Anlage ans Netz gehen.

Im Laufe dieses Jahres wurden die beiden neuen Brunnenhäuschen im Öttinger Forst fertiggestellt. Wie von Prestel zu erfahren ist, wurden zuletzt die Pumpen eingebaut. Die haben mittlerweile ihren Probebetrieb durchlaufen und funktionieren einwandfrei. "Die neuen Brunnen sind startklar", freut sich Prestel.

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