Burgkirchen/Alz
Faszinierendes Naturschauspiel

Abendsonne macht aus Wasserdampf des Müllheizkraftwerks einen Feuerball

18.01.2022 | Stand 22.09.2023, 1:20 Uhr

Claudia Damoser, einer Leserin der Heimatzeitung aus Emmerting, gelang dieser Schnappschuss aus dem Dachfenster ihres Wohnhauses in der Forststraße. Der Wasserdampf aus einem Kamin des Müllheizkraftwerks wird von der untergehenden Sonne angestrahlt und sieht im Gegenlicht aus wie eine hoch lodernde Flammenwand. −Foto: Damoser

"Brennt der Wald oder schlägt Feuer aus der Müllverbrennung", dachte Claudia Damoser, als sie kürzlich eine Art Feuerball über dem Staatsforst erblickte. "Ich wohne seit vier Jahrzehnten in Emmerting, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", erzählt sie. "Spontan rannte ich ins Haus und holte mein Handy, um schnell ein Foto vom Dachfenster meines Hauses zu schießen."

Das war am Dienstag, 11. Januar, bei Abendrot. Zum Ergebnis sagt Claudia Damoser nun: "Sieht wie ein Waldbrand mit gigantischer Flamme aus. Ist aber die Wasserdampfwolke vom Müllheizkraftwerk in Bruck, die von der untergehenden Sonne angestrahlt wird." Weil sich die Wasserdampfwolke laufend veränderte, wirkte das Naturschauspiel auf Claudia Damoser zunächst wie eine lodernde Flamme. Die Emmertingerin wohnt unterhalb des Sportplatzes in der Forststraße. Nach anfänglichem Zögern entschied sich die Anzeiger-Leserin doch, ihr Foto an die Redaktion der Heimatzeitung zu senden.

Der technische Leiter des Müllheizkraftwerks, Hubert Bartylla, erklärte auf Nachfrage das Phänomen: "Im Winter kondensiert der Wasserdampf, der aus den 88 Meter hohen Kaminen kommt. In der Kälte bilden sich kleine Wassertröpfchen und die sehen wir." Bartylla hebt hervor, dass Wasserdampf das Einzige ist, was das menschliche Auge im Abgas aus den Zwillingskaminen des Müllheizkraftwerks erblicken kann: "Schadstoffe sind natürlich auch drin, aber die können wir nicht sehen. Die Müllverbrennung stößt weniger Schadstoffe aus als die Heizungen der Wohnhäuser."

Derzeit tritt Wasserdampf nur aus einem der beiden Kamine des Müllheizkraftwerks aus, denn die Ofenlinie 2 ist seit 6. Januar wegen einer planmäßigen Revision abgeschaltet. Die Revision wird etwa vier Wochen dauern. Der technische Werkleiter betont, diese umfangreiche Revision finde jedes Jahr statt, sei also nichts Besonderes. Für die Monate Juni und Juli plant der Technikleiter die Wartung der Ofenlinie 1.

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