Garching/Alz
Das Wasser muss in den Walder Mühlbach

Verschiedene Maßnahmen zum Hochwasserschutz am Stadler-Graben im Gemeinderat Garching/Alz vorgestellt

15.10.2021 | Stand 20.09.2023, 23:50 Uhr

Der Hochwasserschutz am Stadler-Graben (als Schneise im Wald zu erkennen) ist eine komplizierte Angelegenheit: Das Wasser aus dem Graben – bei einem hundertjährlichen Hochwasser mit Klimazuschlag immerhin 2,6 Kubikmeter pro Sekunde – soll in den Walder Mühlbach (erkennbar an den Baumreihen, die sein Ufer säumen), gelangen, ohne durch die Siedlung zu fließen. Die Maßnahme soll nicht viel mehr als eine Million Euro kosten, um noch förderfähig zu sein, das Wasser darf nicht schneller in den Mühlbach fließen, als bisher – und auch die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Maßnahmen durchgeführt werden, müssen mit der Lösung einverstanden sein. −Foto: Süß

Schon seit etlichen Jahren beschäftigt das Thema Hochwasserschutz am Stadler-Graben die Garchinger Gemeindegremien. In diesem Graben sammelt sich bei Starkregen das Wasser aus einem riesigen Gebiet auf der Terrasse oberhalb von Wald/Alz: Aus dem Förgenthal und über einen Seitengraben auch aus Richtung Maierhofen. Außerdem wird das Oberflächenwasser von Kronposthub in den Stadler-Graben abgeleitet. Da kommt einiges zusammen. Rund 2,6 Kubikmeter Wasser pro Sekunde fließen bei einem hundertjährlichen Hochwasser mit Klimazuschlag über den Stadler-Graben hinab, hat das Ingenieurbüro Aquasoli aus Siegsdorf im Auftrag der Gemeinde Garching/Alz errechnet. Ohne Klimazuschlag sind es immerhin noch 2,3 Kubikmeter pro Sekunde.

Das abfließende Regenwasser hat über viele Jahrhunderte den tiefen Graben in den Hang gegraben, hat sich seinen Weg zunächst in Richtung Alz – und, seit dessen Bestehen, in den Walder Mühlbach – gesucht. Doch vor einigen Jahrzehnten ist das Dorf Wald/Alz in den natürlichen Ablauf des Wildbachs, der bei Starkregen durch den Stadler-Graben rauscht, gewachsen. Die Folge: Ein Teil des Wassers fließt durch die Siedlung, insgesamt 13 Gebäude in Wald sind davon betroffen. Sie gilt es nun zu schützen. Dass das ganz schön kompliziert ist, wurde am Dienstagabend im Gemeinderat deutlich. Dr. Florian Pfleger vom Ingenieurbüro Aquasoli stellte dem Gremium verschiedene Maßnahmen zum Hochwasserschutz vor – und erklärte, wie viele unterschiedliche Faktoren man dabei unter einen Hut bringen muss, damit die Maßnahmen sowohl förder- als auch genehmigungsfähig sind. Eine weitere Hürde: Auch die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Maßnahmen durchgeführt werden, müssten einverstanden sein.

Die Gemeinde Garching/Alz hatte das Ingenieurbüro Aquasoli im Rahmen eines Förderprogrammes des Freistaates Bayern beauftragt, ein integrales Hochwasserschutzkonzept für den Stadler-Graben zu erstellen.

− smi