Burgkirchen/Alz
"Blick-Kontakte – Menschen ins Gesicht gesehen"

Heiner Heine zeigt 48 Fotos aus 48 Ländern im Bürgerzentrum – 40 Berufsjahre als Fotograf

12.11.2021 | Stand 20.09.2023, 0:57 Uhr

Bei der Ausstellungseröffnung (von links): Wolfgang Landsberger, Ausstellungsbeauftragter der Gemeinde Burgkirchen, Zweite Bürgermeisterin Claudia Hausner und Heiner Heine. Der Fotografenmeister zeigt ausschließlich Porträts. Bei der Aufnahme wussten die Menschen, dass sie fotografiert werden, −Foto: Gerlitz

Wahrscheinlich gibt es keinen zweiten Burgkirchner, der so viel Lebenszeit auf Reisen verbracht hat und dabei so viele Abenteuer erlebt hat wie Heiner Heine. Dass der 62 Jahre alte Berufsfotograf bei seinen ausgedehnten Reisen immer tief ins Alltagsleben der Einheimischen eintauchte, führte nicht nur zu schönen und bereichernden Erfahrungen, sondern auch zu gefährlichen Situationen.

Jetzt stellt der Fotografenmeister 48 Aufnahmen aus aller Welt im Bürgerzentrum Burgkirchen/Alz aus: "Blick-Kontakte – Menschen ins Gesicht gesehen", lautet der Titel der Ausstellung. Wer die ausdrucksstarken Porträts von Menschen aus fernen Ländern betrachtet, sollte daran denken, wie viel Geduld und Hingabe es erfordert, die Gesichter von Menschen in ihrem Lebensumfeld optimal einzufangen.

Bei der Eröffnung mit geladenen Gästen im Bürgerzentrum Burgkirchen am Mittwochabend erzählte Heiner Heine aus seinem bewegten Fotografenleben. Seit über 40 Jahren ist er als Fotograf unterwegs und nahm dabei Bilder in 48 Ländern dieser Erde auf. Seine Ehefrau Maria Veronika begleitete ihn dabei nicht, sondern blieb mit den Kindern im sicheren Deutschland. Sie musste oft monatelang, bis zu einem halben Jahr, auf ihren Ehemann verzichten. Sie sagt, er habe ein unbekümmertes Wesen und sich nie viele Gedanken über Gefahren gemacht. Heiner Heine schätzt die Zeit seiner beruflichen Reisen auf insgesamt sechs Jahre.

Sorglos willigte Heiner Heine auch ein, als ihm in Zeiten des Krieges ein Auftrag für den Südsudan angeboten wurde. In einem Frachtflugzeug mit Hilfsgütern flog der Fotograf in das afrikanische Land – auf dem Boden des Frachtraums sitzend. "Als der Pilot mich absetzte, sagte er: Ich weiß nicht, wann ich dich abholen kann", berichtete Heiner Heine bei der Ausstellungseröffnung.

Während seines Aufenthalts im Südsudan kam er dem Bürgerkrieg nahe: Er erlebte, dass feindliche Flugzeuge über ihn und seine Begleiter hinweg flogen. Die Einheimischen sprangen sofort in die vorhandenen Schützengräben, weil sie Bombenabwürfe fürchteten. Dazu kam es glücklicherweise nicht.

Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 25. November, in der Eingangshalle des Bürgerzentrums Burgkirchen zu sehen. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr. Sonntag, 14. November, und 21. November von 14 bis 17 Uhr. Samstags geschlossen.

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