Burghausen
Ruhe vor dem Sturm im Frauenhaus

08.04.2020 | Stand 21.09.2023, 1:11 Uhr

Frauen, die jetzt häusliche Gewalt erleben, haben häufig keine Möglichkeit, Hilfe zu rufen. Das wird sich ändern, wenn wieder Normalität eingekehrt ist. −Foto: dpa

Die Welle wird erst noch kommen – nach der Isolation. Erst wenn die Männer wieder aus dem Haus können, in die Arbeit, die Gasthäuser, werden Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, ihren Notruf beim Frauenhaus absetzen können. Beim Burghauser Verein "Frauen helfen Frauen" weiß man das aus langjähriger Erfahrung. "Das ist genauso nach Ferien oder nach Weihnachten", erklärt Silvia Maier, die seit vielen Jahren für das Frauenhaus verantwortlich ist.

Was jetzt in problematischen Familien oder Gewaltbeziehungen los ist, wo die Kinder seit Wochen zu Hause und die Eltern womöglich ohne Arbeit und mit Ausgehverbot daheim sind – Silvia Maier mag es sich gar nicht vorstellen. "Jetzt ist absolute Ruhe vor dem Sturm." Frauen könnten sich aktuell in den wenigsten Fällen Hilfe holen, gerade in Gewaltbeziehungen habe der Mann die volle Kontrolle, die Frauen oft nicht einmal Zugriff auf ihr Handy.

Und so bereiten sich die Mitarbeiterinnen von "Frauen helfen Frauen" vor, denn das Frauenhaus ist bereits jetzt mit fünf Frauen und sieben Kindern voll belegt. Allerdings: Die Burghauser zeigen eine außergewöhnliche Solidarität. "Ich habe eine Liste von Leuten, die sich bei uns gemeldet haben, um Wohnungen und Ferienwohnungen zur Verfügung zu stellen", sagt Maier. Manche sogar kostenfrei.

− cts

Mehr dazu lesen Sie am 8. April im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger.