Im Englischen ist ihr Name Programm: Barnowl – also Scheuneneule. In den Nischen und Ecken alter Gehöfte sucht sich die Schleiereule, so ihr deutscher Name, gern einen Nistplatz. Als Vogel aus Baumsteppen und Savannen liebt sie halboffene Landschaften und hat Mitteleuropa als Kulturfolger besiedelt; Kulturfolger sind Tiere, die im Umfeld der Menschen günstige Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden.
Als eifriger Mäusevertilger wird die Schleiereule wiederum seit Jahrhunderten von Bauern geschätzt. Mit der Sanierung und Instandsetzung vieler Höfe aber ging für viele Tiere ihr Zuhause verloren. Unter anderem deswegen ist die Schleiereule mit ihrem typisch herzförmigen Gesicht und dem markanten, hellen Gesichtsschleier heutzutage selten geworden. Und genau hier setzt nun ein neues Programm des Bund Naturschutzes an. Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) startet das Projekt zur Wiederansiedlung der Schleiereule im Landkreis Altötting.
In Burghausen beispielsweise gab es noch 2007 ein brütendes Paar, erklärt Dr. Holger Lundt vom Bund Naturschutz. Nach Renovierung der Scheune, in der diese Eulen zuhause waren, sind sie dann jedoch verschwunden. "Doch es gibt gute Chancen für ein Comeback dieses schönen Vogels", ist Lundt überzeugt. Einen weiteren Mitstreiter hat Holger Lundt in Dr. Thomas Kuhn aus Reischach gefunden. Der passionierte Hobby-Ornithologe baut nun für den nördlichen Landkreis Schleiereulenkästen. Kleine Zweiraumwohnungen, wie er mit einem Lächeln erzählt. Tatsächlich sind die großen Holzkästen mit einem kleinen Vorraum ausgestattet, in dem das jagende Elterntier die Mäuse ablegt; im unteren größeren Bereich ist dann der eigentliche Nistplatz zu finden.
− jo
Ausführlich berichtet die Heimatzeitung am 29. Mai!
Weil die Tiere gern in Scheunen nisten, werden Schleiereulen im Englischen "Barnowls", also Scheunen-Eulen, genannt.
