Die Burghauser Schutzengelkirche ist für Ruhe oder das Gespräch mit Gott Suchende ein Ort der Stille, des Gebets und der Rast. Wer sie betritt, den lädt sie ein innezuhalten, zu beten oder für eine Weile zu schweigen. Im Eingangsbereich verweist eine Tafel auf ihre Weihe am 11. September 1746. Am Samstag feiert die Kirche damit das 275-jährige Weihejubiläum. Dabei wäre sie 1816 fast geschlossen worden.
An der Stelle der heutigen Schutzengelkirche befand sich der Haus-Chronik zufolge zuvor eine Kapelle, die 1687 erbaut worden war. Im Zuge eines großen Umbaus 1729 wurde sie zur Kirche erweitert und in den Gebäudekomplex mit den neuen Räumlichkeiten des Instituts der Englischen Fräulein integriert. Vier Jahre später war der Bau der Kirche mitsamt einer Gruft fertiggestellt. Am 11. September 1746 wurde die Schutzengelkirche feierlich durch den Fürsterzbischof von Salzburg, Jakob Ernst Graf von Lichtenstein, eingeweiht.
Die Englischen Fräulein legten Wert auf QualitätObwohl seit der Erbauung innerhalb der kühlen Mauern viel geschehen ist, empfängt der Kirchenraum Besucher mit einer ruhigen, fast feierlichen Atmosphäre. Mehrfach renoviert und gut betreut, trotzt die Schutzengelkirche dem Zahn der Zeit. Dass die Gemälde und Stuckarbeiten so gut erhalten sind, liege besonders auch daran, dass damals viel Wert auf Qualität gelegt worden sei, hebt Stefanie Pittner, Pfarrgemeinderätin und Verantwortliche des Förderkreises "Freunde der Schutzengelkirche", hervor.
Bereits beim Blick vom Eingang in den Kirchenraum fällt der Mosaikboden mit den vielen Steinchen auf. Er war eine Festgabe zum 200-jährigen Jubiläum nach der Gründung des Instituts der Englischen Fräulein 1683. Die Namen der vier Filial-Niederlassungen, die von Burghausen aus im 19. Jahrhundert eröffnet wurden, sind im Altarraum verewigt. Aigen und Neuhaus sind dort etwa zu lesen.
