Eigentlich war die Idee Anfang der 2000er Jahre, ein zentrales Tierheim zu bekommen. "Deshalb ist auch der Verein gegründet worden", sagt Eva Wukadin. Ein solches kam aber damals nicht zustande – den Verein gibt es aber immer noch. Am Wochenende feiert die Tierhilfe Inn-Salzach sein 20-jähriges Bestehen.
Eine "Vorsitzende der ersten Stunde" ist Wukadin. "Das hat sich seitdem nicht geändert", sagt sie und lacht. Einfach ist die Arbeit beileibe nicht, aber sie lebt eben für die Tiere. "Wir sind die einzigen in der Region, die 24 Stunden über eine Hotline zu erreichen sind." Seit rund 15 Jahren begleitet sie das Tierhilfe-Notruf-Handy: "Ich stehe damit auf und gehe abends damit ins Bett." Denn ihre Prämisse lautet: Wenn man im Tierschutz arbeitet, muss man erreichbar sein. Überaus hoch sei das Engagement der Ehrenamtlichen zu bewerten, die sich um das Wohl der Tiere kümmern. "Unsere Schützlinge haben sich die Situation nicht ausgesucht, das kommt durch den Menschen. Und wir wollen schauen, dass es ihnen schnell wieder gut geht und sie einen hervorragenden Platz finden."
Seit einigen Jahren macht die Tierhilfe das in Hiering-Lindach, am Ortseingang von Burghausen. "Anfangs waren wir noch auf dem Bergmann-Hof", erinnert sich Eva Wukadin. Viel habe man hergerichtet und investiert, irgendwann sei er dann aber abgerissen worden. "Ein Jahr lang haben wir nach einer Bleibe gesucht, dabei viel Unterstützung von der Stadt bekommen", erinnert sie sich. Diese hat ihnen letztlich auch jenen Hof überlassen, auf dem sie jetzt ihr Werk verrichten. Vor sieben Jahren wurde die Quarantänestation, der ehemalige Schweinestall, neu gemacht, vor fünf Jahren das Freigehege erweitert und modernisiert. Da der Platz durch die vielen Tiere, die immer wieder zum Verein gebracht werden, aber nicht ausreichte, kam vor drei Jahren das Obergeschoss des Hauses dazu, in dem sich unter anderem die Katzenmamas mit ihren Jungen tummeln.
875 Mitglieder zählt die Tierhilfe Inn-Salzach. "Die brauchen wir auch, damit wir den Tieren helfen können", sagt Wukadin. Damit allein ist es aber nicht getan: Patenschaften und Spender unterstützen sie, damit auch jedem notleidendem Schützling geholfen werden kann. "Wir weisen da niemanden ab, denn das Tier kann ja nichts dafür, dass es in diese Situation gekommen ist", sagt die Vorsitzende.
Normalerweise organisieren sie und ihr Team jedes Jahr im September ein großes Sommerfest. Dieses wird nach dem Ausfall 2020 heuer immerhin zum "Tag der offenen Tür". In Zusammenarbeit mit "F+F Foodtruck" laden sie Interessierte am Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr aufs Gelände ein. Besichtigungen des Tierheims sind möglich; der Erlös geht komplett an die Tierhilfe.
− ala
