Jubilar aus Hart/Alz
Bäcker und Bayern-Fan mit ausgeprägter sozialer Ader: Vinzenz Wiesenberger feiert seinen 90. Geburtstag

27.02.2024 | Stand 27.02.2024, 11:00 Uhr |
Rosmarie Anwander

Zum 90. Geburtstag gratulierte Garchings Bürgermeister Maik Krieger Vinzenz Wiesenberger. − Foto: Anwander

Glückwünsche zum 90. Geburtstag hat Bürgermeister Maik Krieger kürzlich im Espenweg Vinzenz Wiesenberger überbracht. Wiesenberger ist seit 1972 Gemeindebürger. Seine Wiege stand im Landkreis Kelheim. Dort wuchs er mit fünf Geschwistern auf. Nach der Schulzeit erlernte er das Bäckerhandwerk. Nach seiner erfolgreichen Gesellenprüfung verschlug es ihn beruflich zunächst nach Aalen in Baden-Württemberg. Nach fünfeinhalb Jahren kehrte er nach Mainburg zurück und arbeitete auch dort wieder als Bäcker.

Nach seiner Heirat mit seiner Frau Mina, die aus der Nähe von Moosburg stammte, pachtete er 1960 in Taufkirchen an der Vils eine Bäckerei. Auf der Suche nach einem eigenen Betrieb kam er 1972 nach Hart/Alz, wo er die frühere Bäckerei Schillinger übernahm. Bis 1989 versorgte Vinzenz Wiesenberger seine Mitbürger mit frischen Backwaren, wobei er tatkräftig von seiner Familie, zu der inzwischen drei Kinder gehörten, unterstützt wurde. Im Ruhestand arbeitete der Jubilar zunächst als „Mädchen für alles“, wie er es bezeichnet, an der Berufsschule Altötting. Dort erfolgte auch der erste Kontakt zum international agierenden „Solarkocher-Projekt“.

Einsatz für Solarkocher-Projekt und Friedhofs-Pflege



Vinzenz Wiesenberger entwickelte großes Interesse an diesem Projekt zugunsten der Entwicklungsländer und stellte dafür seine Arbeitskraft zur Verfügung. Zweimal weilte er längere Zeit in Uganda, um die dortige Bevölkerung mit der Funktion und dem Betrieb eines Solarkochers vertraut zu machen. Außerdem nahm er zur Vorstellung dieses Geräts an Messen teil. Bis 2002 widmete er sich dem Projekt. Danach nahm er sich in Hart/Alz dem Friedhof an und sorgte bis vor zwei Jahren dafür, dass der Gottesacker und sein Umfeld stets in Ordnung waren. Dort musste er 2017 auch seine Ehefrau Mina zu ihrer letzten Ruhestätte begleiten.

Seine körperliche und geistige Rüstigkeit sowie seine soziale Ader lassen den Jubilar jedoch auch mit 90 Jahren noch nicht untätig sein. Das Radfahren ist immer noch seine große Leidenschaft und er strampelt mit Begeisterung durch die heimische Region. Dieses Hobby kommt ihm auch beim Sammeln von herumliegenden Pfandflaschen im Gemeindebereich zugute. Mit dem Erlös unterstützt er seit ungefähr drei Jahren ein Waisenhaus in Uganda.

FC Bayern-Fanausweis trägt die Nummer 148



Seit jeher ist Vinzenz Wiesenberger ein begeisterter Fußball-Fan und schwört auf den FC Bayern. Bei diesem Verein ist er seit 1965 Mitglied. Stolz ist er auf seinen Mitgliedsausweis, der bei inzwischen 31600 Mitgliedern auf die Nummer 148 ausgestellt ist. Obwohl Vinzenz Wiesenberger mit seinen 90 Jahren noch mit beiden Beinen im Leben steht, sorgt sich Tochter Elisabeth umsichtig um sein Wohlergehen. Eine besondere Freude zu seinem 90. Geburtstag war für den fünffachen Opa und sechsfachen Uropa der an ihn persönlich gerichtete „apostolische Segen“ von Papst Franziskus in Form einer Urkunde, die ihm ein Sohn zum Geschenk machte. Glückwünsche zum Geburtstag kamen auch von mehreren Ortsvereine, bei denen Vinzenz Wiesenberger seit vielen Jahren Mitglied ist.

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