Altötting/Mühldorf
Wechsel an der Spitze der Südostbayernbahn

Christoph Kraller ist neuer Chef der Regio-Netze in Frankfurt – Matthias Krause folgt als Geschäftsleiter in Mühldorf

02.09.2020 | Stand 02.09.2020, 16:31 Uhr

Seit Gründung der Südostbayernbahn war Christoph Kraller (links) in leitenden Funktionen bei der Mühldorfer Bahn-Tochter aktiv. Jetzt wurde er zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der RegioNetz Verkehrs GmbH und RegioNetz Infrastruktur GmbH mit Sitz in Frankfurt berufen. Christian Kubasch bleibt technischer Leiter der SOB in Mühldorf. −F.: Schwarz/DB

Matthias Krause ist seit dem 1. September 2020 neuer Geschäftsleiter und Sprecher der Südostbayernbahn (SOB) mit Sitz in Mühldorf. Er folgt auf Christoph Kraller, der Geschäftsführer der Regio-Netze in Frankfurt wird. Krause tritt damit an die Seite von Christian Kubasch, der weiterhin die Geschäftsleitung für die Infrastruktur bei der SOB innehat. Das hat die Deutsche Bahn am Mittwoch bekannt gegeben.

Matthias Krause habe seit 1994 verschiedene Aufgaben zunächst bei der Deutschen Bahn, nach deren Gründung 2003 bei der SOB übernommen – angefangen vom Kundenbetreuer im Nahverkehr über den Teamleiter Rangieren bis hin zum Personalleiter und Leiter Marketing/Vertrieb. Er ist 42 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Simbach am Inn. Neben seiner Tätigkeit bei der SOB habe er an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Ostbayern erfolgreich ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen.

Der neue Geschäftsleiter sehe viele Herausforderungen auf sich zukommen: "Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um nach dem Corona-bedingten Einbruch der Fahrgastzahlen unsere Kunden wieder zurück zu gewinnen. Ein Schwerpunkt wird die erneute Ausschreibung des Liniensterns Mühldorf durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) sein. Beschäftigen wird uns auch die Modernisierung unseres Streckennetzes und der Umbau der Werkstatt in Mühldorf."

Bereits seit Februar 2020 war Krause kommissarischer Geschäftsleiter bei der SOB. Sein Vorgänger Christoph Kraller übernahm seinerzeit vertretungshalber den Vorsitz der Geschäftsführung der bundesweiten Regio-Netze. Seit 1. September ist Kraller jetzt auch formal Vorsitzender der Geschäftsführung der RegioNetz Verkehrs GmbH und RegioNetz Infrastruktur GmbH mit Sitz in Frankfurt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Kraller hatte die Geschäftsleitung in Mühldorf 2004 übernommen. Er stammt aus einer Eisenbahnerfamilie. Der Diplom-Betriebswirt war zuvor für die Finanzen und die Personalpolitik der SOB zuständig. Gegenüber der Heimatzeitung sagte er 2004, vorrangig gehe es der SOB, ihren damals rund 520 Mitarbeitern und besonders ihm persönlich darum, das Unternehmen, das eine hundertprozentige Tochter der Bahn AG ist, "noch stärker als Marke zu etablieren." Ein ganz konkretes Ziel war es damals, den Freistaat Bayern davon zu überzeugen, dass man auf den 444 Schienenkilometern der SOB in den Landkreisen Altötting, Mühldorf, Traunstein, Berchtesgadener Land, Erding und Passau den Stundentakt etablieren muss. Auch werde man weiterhin dem zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing das Wort reden, sagte Kraller vor 16 Jahren.

Bei letztgenanntem Thema scheint es aktuell voranzugehen. Bis 2030, so lauten die aktuellen Prognosen, soll dieses Ziel erfüllt sein, Ausbau und Elektrifizierung befinden sich in konkreten Planungsphasen.

Und bezüglich des Stundentakts schaut es noch besser aus: Dieser gelte praktisch auf dem gesamten Streckennetz, sagte Matthias Krause bei der Bilanzpressekonferenz im Juli dieses Jahres. Die SOB sei in permanenter Entwicklung, hieß es weiter – was sich allein schon an der Erweiterung des Liniennetzes beispielsweise im Landkreis Rottal-Inn und der Vergrößerung des Personalstammes auf 923 Mitarbeiter (Stand 2019) ablesen lasse. Die Südostbayernbahn befördert täglich ca. 36000 Fahrgäste.

− red/ecs