Seit Anfang des Monats gilt es nun, das Tempolimit auf der neuen A94 im Landkreis Mühldorf. Und während die offiziellen Messungen noch laufen und die Ergebnisse auf sich warten lassen, wie laut die Autobahn tatsächlich ist und ob beim Bau Fehler gemacht wurden, hat sich eine Gruppe Bürger formiert, die das Ganze schon einmal selbst geprüft hat: Die Initiative "Nein zum Tempolimit auf der A94".
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Seit ende Januar informieren die Mitglieder in den sozialen Medien über neuste Entwicklungen und Ergebnisse. Hauptinitiator ist der Mühldorfer Ralf Decker, mit ihm engagieren sich Bekannte aus Schwindegg und Garching. Der Mühldorfer ist sich sicher, dass das Tempolimit rechtswidrig ist. Auch hält er nichts davon, dass die Bürger entlang der A94 in seinen Augen rein emotional argumentieren und keine Fakten ins Feld führen. Der 38-Jährige hat sich deshalb ein Schall- und ein Entfernungsmessgerät gekauft und ist zu den betroffenen Anwohnern gefahren.
An 14 Stellen hat er Anfang Februar den Lärm gemessen, jeweils im Berufsverkehr und zur Mittagszeit und von beiden Seiten, damit der Wind die Ergebnisse nicht beeinflusst. "An keiner unserer Messstellen wurde eine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt", sagt er. Es seien Werte zwischen 57 und 63 Dezibel ermittelt worden. In den Mischgebieten im Außenbereich gelten zulässige Werte von maximal 64 Dezibel tagsüber und 54 Dezibel nachts. Decker ist bewusst, dass beim Lärmschutzgutachten nicht ausschlaggebend ist, was an Tag X gemessen wurde, sondern wie die Mittelwerte, die bei langfristigen Messungen ermittelt werden, aussehen. Trotzdem sieht er sich mit seinen Resultaten bestätigt.
Deckers Facebook-Initiative traten binnen kürzester Zeit nicht nur 1800 Menschen aus der Region bei – die meisten stammen aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf – , der Mühldorfer stieß auch bei Alt-Bürgermeister Günther Knoblauch, der Vorsitzender des Vereins "Ja nur A94" ist, auf offene Ohren. "Ich begrüße jede Initiative in diese Richtung", sagt Knoblauch.
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