Mediziner findet Behandlung Corona-Genesener ungerecht

24.04.2020 | Stand 20.09.2023, 21:48 Uhr

Regelungen für Corona-Genesene fordert Dr. med. Dipl. Ing. Karl-Heinz Prinz aus Garching. – F.: red

"Ich finde das ungerecht", sagt Dr. med. Dipl. Ing. Karl-Heinz Prinz aus Garching. Der ehemalige Hausarzt hat die Corona-Erkrankung überstanden, dennoch sollen für ihn die gleichen Einschränkungen gelten wie für den Rest der Bevölkerung. Der 69-Jährige fordert: "Man sollte sich Gedanken machen, wie man sich gegenüber den Leuten verhält, die die Infektion bereits durchgemacht haben." Schließlich würde deren Zahl stetig steigen.

Er habe sich wohl wie einige andere auch am Wahlsonntag, 15. März, in Garching mit dem Coronavirus angesteckt, vermutet Prinz. Jetzt, nachdem es sich wieder fit fühlt, möchte er gerne wieder die Enkel betreuen und sich auch wieder um die 95 Jahre alte Mutter von Karl-Heinz Prinz kümmern, die im Altersheim lebt.

Der 69-Jährige hat sich deshalb an das Gesundheitsamt Altötting gewandt mit der Frage, ob in diesem Fall nicht das Kontaktverbot aufgehoben werden könne – bislang ohne Antwort. Die Nachfrage der Heimatzeitung bei Landratsamt-Pressesprecher Markus Huber ergab, dass für Corona-Genesene die gleichen Regeln gelten wie für alle. Die Behörde berief sich dabei auch auf Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Der hatte kürzlich betont, niemand wisse, ob alle Menschen, die infiziert wurden, auch wirklich immun sind und für wie lange. Außerdem hätte eine Antikörper-Studie ergeben, dass Menschen unterschiedlich viele Antikörper im Blut aufweisen.

− fa

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