Corona-Pandemie
Großes Medien-Echo um digitalen Corona-Impfpass aus Altötting

25.01.2021 | Stand 21.09.2023, 21:51 Uhr

Auch mehrere Fernsehteams waren vor Ort. −Foto: Johanna Richter

Ein europaweit einzigartiges Pilotprojekt ist am Freitag, 22. Januar in Altötting gestartet worden: Eine digitale Lösung für den Nachweis einer Corona-Impfung. Die Aktion stieß auf großes Medieninteresse.

Während in der EU über einen möglichen digitalen Impfpass und zu erfassende Daten diskutiert wird, hat der Landkreis Altötting bereits die ersten digitalen Impfkarten vergeben. Angefangen hat es mit einer fixen Idee von Erwin Schneider (CSU), Landrat des Landkreises Altötting. Der gelbe Impfpass ist ihm ein Dorn im Auge. Er ist unpraktisch, er zerfledderte leicht und sieht obendrein nicht besonders schön aus, ist er überzeugt.



Schneider suchte nach einer Alternative, vor allem für den Fall, wenn sie doch kommen sollten, die Privilegien für Geimpfte, die gerade allerorten diskutiert werden. Erste Fluggesellschaften haben bereits etwas in diese Richtung angekündigt. Die Idee: ein digitaler Impfpass. Künftig bekommt jeder Geimpfte, der das möchte, nach Erhalt der zweiten Corona-Impfung im örtlichen Impfzentrum gratis eine Scheckkarte mit Foto und aufgedrucktem QR-Code ausgestellt. Scannt der Geimpfte den Code, kann er die Daten auf seinem Smartphone hinterlegen.

Ein Medienrummel, wie sonst eher selten in Altötting

Von einem beachtlichen Medieninteresse spricht man in der Pressestelle des Landratsamtes gegenüber der PNP. Bereits am Freitag, als Prof. Dr. Ronald Schmid, langjähriger Chefarzt für Kindermedizin, in Altötting den ersten Impfausweis überreicht bekam, war ein gutes Dutzend Journalisten vor Ort - ein Medienrummel, wie er in Altötting ansonsten eher selten ist.

"Mir fällt jetzt spontan kein Ereignis aus den letzten Jahren ein, bei dem punktuell so viele Medienvertreter vor Ort gewesen wären, wie am Freitag", sagt Landratsamts-Pressesprecher Markus Huber. Mehrere Fernsehteams, Radioreporter und schreibende Journalisten seien das letzte Mal wohl im Jahr 2006 gleichzeitig an einem Ort im Landkreis gewesen: Einmal beim Besuch von Papst-Benedikt in Altötting und Markt und ein paar Monate zuvor in Töging: Dort war an einem Vormittag unter der Schneelast ein Supermarktdach eingestürzt - wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

In Sachen digitaler Impfpass führten die Medienvertreter am Freitag ausgiebig Interviews mit Prof. Dr. Ronald Schmid, den Mitarbeitern des Impfzentrums und Landrat Erwin Schneider. Auch ein Vertreter des Kölner Unternehmens Ubirch, das die digitalen Zertifikate ausstellt und die Daten sichert, war vor Ort und stellte sich den Fragen.

Weitere Medienanfragen nach dem offiziellen Pressetermin

Nach dem Pressetermin habe man weitere Anfragen vorliegen gehabt. "Und auch einige Medienvertreter, die nicht mit mir persönlich gesprochen haben, berichteten über das Thema", so Sachgebietsleiter Markus Huber. Sie seien wohl auf den Zug aufgesprungen, weil auch die Deutsche Presseagentur das Thema aufgegriffen und über ihren Nachrichtenticker verbreitet hatte.

Insgesamt berichteten zahlreiche Medien bundesweit über die Aktion aus dem oberbayerischen Altötting - von der Süddeutschen und der Zeit über die Bild-Zeitung bis hin zu mehreren Fernseh- und Radiosendern.