Die letzte Ritterschlacht
Gemeinde Ampfing plant zum 700. Jahrestag großes Theater-Spektakel

14.03.2021 | Stand 21.09.2023, 5:14 Uhr
Ursula Huckemeyer

Ritter Schweppermann kämpfte oft an der Seite des künftigen Kaisers Ludwig des Bayern. Nach einer der Schlachten soll dieser gesagt haben: "Jedem Mann ein Ei, dem braven Schweppermann aber zwei." Diese Darstellung verweist auf den berühmten, aber historisch umstrittenen Ausspruch. −Foto: dpa

Gekleckert wird in Ampfing selten. Erst recht nicht, wenn es um die legendäre, wohl letzte Ritterschlacht anno 1322 sowie um den sagenumwobenen, tapferen Seyfried Schweppermann geht. Ampfing will eine Großveranstaltung auf die Beine stellen. Freiwillige gibt es viele, die dabei sein wollen beim großen Freilicht-Theater, das auf September 2022 datiert ist.

Vor 700 Jahren ging es in Ampfing im Landkreis Mühldorf richtig wüst zu. Nun sollen die damaligen Ereignisse noch einmal lebendig werden. Unter dem Motto "Ein Dorf – Mitanand" wollen Frauen, Männer und Kinder die Ritterschlacht anno 1322 inszenieren. Und dazu braucht es jede Menge an Vorbereitung. Spielleiter und Regisseur ist Moritz Katzmair (37). Er will die Geschichte zweier Sandkastenfreunde erzählen, die später als die deutschen Könige Ludwig und Friedrich an der Spitze verfeindeter Herzogtümer standen.

Bayern und Österreich kämpften gegeneinander. In der Schlacht bei Ampfing – die neuere Geschichtsschreibung verortet sie allerdings im Raum Erharting – hatte Ludwig der Bayer eigentlich schlechte Karten. Durch eine List setzte er dem Krieg jedoch ein Ende und legte so den Grundstein für die heutige Freundschaft zwischen Bayern und Österreich. Das robuste Schauspiel wird in eine mittelalterliche Zeltstadt mit Verkaufsständen eingebettet. "Die Besucher spazieren durch ein Heereslager und sollen so den Geist dieser Zeit atmen", hofft Katzmair. Das Schauspiel findet auf dem Gelände westlich der Grünen Lagune statt.

Ursula Huckemeyer