Burghausen
70-Meter-Kolonne im Wacker-Werk läuft – 20 Millionen Euro für Skyline-Spitze

19.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:08 Uhr

20 Millionen Euro hat Wacker in die neue Skyline-Spitze investiert. −Foto: Wacker

Es war eine der größten Baustellen im Wacker-Werk in Burghausen (Landkreis Altötting) des Jahres 2022. Seit wenigen Wochen ist die 70 Meter hohe Destillationskolonne des Geschäftsbereichs Silicones in Betrieb. Die Kosten für die Skyline-Spitze: 20 Millionen Euro.


Mit über 70 Metern zählt die neue Kolonne zu den höchsten Bauwerken im Werk Burghausen. Entsprechend sorgten bereits das Aufstellen und Einheben im April für gehörigen Aufwand. Für mehrere Tage war damals ein 800-Tonnen-Raupenkran im Einsatz. Allein für dessen Anlieferung waren 60 Lkw-Fuhren notwendig.

Vorgängeranlage hat ihr Lebensende erreicht


In den Monaten nach dem Einheben folgten Arbeiten zur Integration der neuen Destillationskolonne in die komplexen Produktionsprozesse des GB-S. In der Anlage wird Rohsilan, welches zuvor aus Silizium gewonnen wird, in verschiedenen Fraktionen zu sogenanntem M2-Silan destilliert. Dieses dient als Grundlage für die Herstellung von Siloxanen, welche wiederum Basis sind für eine Vielzahl an Silikonprodukten. Die Silan-Destillation zählt zu den entscheidenden Produktionsschritten im Werk, insbesondere im Geschäftsbereich Silicones.
Notwendig geworden war der Ersatzbau, weil die rund 50 Jahre alte Vorgängeranlage ihr Lebensende erreicht hatte. Rund 20 Millionen Euro investierte Wacker in den Nachfolger – und setzte zudem die Prämisse, dass mit der neuen Kolonne auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht werden soll.

10.000 Tonnen C02 können pro Jahr eingespart werden



So zeigen die ersten Betriebswochen, dass dank der mit mehr Trennstufen versehenen Anlage und der Wärmekopplung mit einer vorhandenen Destillationskolonne bereits jetzt 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden können. Eventuelle künftige Ausbauten und, damit einher gehend, eine noch höhere Auslastung könnten die Einsparmenge noch steigern.

Vor dem Hintergrund der ersten Ergebnisse zeigt sich Betriebsleiter Christian Kaltenmarkner hochzufrieden. Gerade mit Blick auf die Komplexität des Projekts sei die Umsetzung „sehr reibungslos“ vonstattengegangen. „Eine Spitzenleistung von Vielen“, lobt Kaltenmarkner alle Beteiligten – interne wie externe.

− hw