Bad Reichenhall
Eichamt-Hauptsitz in Bad Reichenhall: Zentrale bis 2025

30.10.2019 | Stand 20.09.2023, 3:55 Uhr

Behördenleiter Dr. Thomas Weberpals zieht eine positive Bilanz der bisherigen Verlagerung. −Foto: Sabine Zehringer

Wenn "die Maß" im Mittelalter noch besser eingeschenkt war als heutzutage auf dem Oktoberfest, liegt das nicht nur an den Schaumschlägern am Zapfhahn, sondern auch an einer bayerischen Behörde, deren Herz bald endgültig in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) schlägt: Das Landesamt für Maß und Gewicht (LMG) wird mit seiner Deutschen Akademie für Metrologie (DAM) ab 1. Januar 2020 hier offiziell den Hauptsitz haben, München wird zu einer von zwölf Außenstellen.

Noch zuvor, am 28. November, feiert das Eichamt, wie es der Volksmund nennt, seine 150-jährige Geschichte im Königlichen Kurhaus. Eingeladen unter dem Motto "Treffpunkt Bad Reichenhall" sind nicht nur Politiker - als Festredner wird Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erwartet -, sondern auch Bürger und Experten aus ganz Deutschland. "Es ist uns ernst mit dem Treffpunkt Bad Reichenhall", sagt Dr. Thomas Weberpals. Mit Herzblut vollzieht der Behördenleiter den politisch noch vom damaligen Heimatminister und heutigen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder verordneten Umzug. 30 von 50 Mitarbeitern sind schon hier.

Mammutprojekt steht noch aus

Dabei steht mit dem Gebäude, das auf dem Grundstück der ehemaligen Eis- und Schwimmhalle, errichtet werden soll, ein Mammutprojekt noch aus: Die modernste Zentrale eines Eichamts in Deutschland soll an der Münchner Allee gebaut werden, kein "drittklassiges Gebäude", sondern eines, das der Geschichte der Stadt und des Grundstücks gerecht wird. Letzteres zeichnet sich nicht nur durch eine prominente Lage aus, sondern auch durch die Nachbarschaft zur Gedenkstätte für die Opfer des Eishalleneinsturzes.

Eine "seriöse Behörde", wie es das Eichamt ist, passe deshalb gut auf diesen belasteten Platz, findet der Direktor, der das Finanzministerium an der Seite des Projekts weiß. "Es wird nichts an der Finanzierung scheitern."

50 Millionen Euro lautete zuletzt eine grobe Kostenschätzung, aber noch gibt es keine konkreten Planungen. Für 11. Dezember steht ein Termin mit dem zuständigen Staatlichen Bauamt Traunstein in seinem Kalender, anschließend rechnet Weberpals mit etwa ein bis zwei Jahren Planungszeit. "Dann wird wohl schnell gebaut, denn das Grundstück ist ja schon voll erschlossen." Spätestens 2025 soll der Neubau bezugsbereit sein.

− ze

Mehr darüber lesen Sie am Mittwoch, 30. Oktober, im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger.