Wieder in Sicherheit, aber in großer Sorge um ihre Verwandten sind zwei Afghanen, die seit mehreren Jahren in Bad Reichenhall leben.
Der junge Mann und seine Tante, Mutter von fünf kleinen Kindern, waren Ende Juli in die alte Heimat geflogen. Sie wollten ihre Familie noch einmal sehen, ehe die Taliban die Macht übernehmen. Doch das geschah schneller als gedacht. Die beiden saßen tagelang in Kabul fest und versuchten zunächst vergeblich, zum Flughafen zu gelangen. Am Dienstagabend sind sie wieder im Berchtesgadener Land angekommen. Ein dritter Reichenhaller Afghane hofft dagegen noch immer, einen der letzten Evakuierungsflüge zu erreichen.
Die Zeit läuft dem jungen Mann davon. Auch er hat einen Aufenthaltstitel, weil er in Deutschland arbeitet. Er war bei seiner Familie in Masar-i Scharif, als die Taliban immer schneller in Richtung Kabul vorrückten. Inzwischen hat er es in die Hauptstadt geschafft und will bei Einbruch der Dunkelheit wieder versuchen, den Flughafen zu erreichen, so lange von dort noch Menschen evakuiert werden.