Teisendorf
Vom Fahrlehrer zum Motor des Glaubens: Andreas Nieder wird Diakon

23.09.2021 | Stand 21.09.2023, 0:22 Uhr
Monika Konnert

Andreas Nieder erhält am 2. Oktober die Diakon-Weihe. −F.: Konnert

Für Andreas Nieder aus Siegsdorf wird am 2. Oktober ein Lebenswunsch in Erfüllung gehen. Dann wird er im Münchner Liebfrauendom von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx durch Handauflegung und Gebet zum Diakon geweiht.

Dabei sein wird die engste Familie und, so hofft er, auch seine Paten. Gläubige aus seinem Heimatort und seiner derzeitigen Wirkungsstätte im Pfarrverband Teisendorf können die Feier online mitverfolgen. Nieder wird einer von sieben Diakonen sein, die in diesem Jahr in der Diözese München und Freising geweiht werden (wir berichteten). Der geborene Siegsdorfer ist 39 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Den Wunsch, den Glauben nicht nur zu leben und zu erleben, sondern auch weiterzugeben, den Menschen über Gott, Jesus und die Kirche zu erzählen, trug er schon sehr früh in sich, erzählt Nieder im Gespräch mit der Heimatzeitung. Dennoch war der Weg zum Ständigen Diakon nicht ohne Umwege und Hürden. Er war mit Freude und Leidenschaft Ministrant, hat als Firmgruppenleiter mit jungen Menschen erste Erfahrungen in der Glaubensvermittlung gemacht und dann Religionspädagogik an der Universität Eichstätt, Abteilung München, studiert.

Als Fahrlehrer tätig gewesen

Seinem Berufsziel Gemeindereferent machte der Einstellungsstopp bei Abschluss seiner Ausbildung 2006 erst mal ein Ende. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wird Andreas Nieder Fahrlehrer in Siegsdorf. 2011 wechselt er in das Erzbischöfliche Ordinariat in München als Mitarbeiter in der Hausverwaltung, kümmert sich dort unter anderem um den Fahrerpool, die Hausmeister- und Pfortendienste, Bewirtungen und die Poststelle mit dem Massenversand und ist bei Bedarf selbst Fahrer, auch von dem ein oder anderen Bischof. Trotz der recht weltlichen Tätigkeiten wächst in diesem Umfeld sein Wunsch, Ständiger Diakon zu werden. Im Januar 2016 beginnt er die Ausbildung. Da er bereits ein Diplom als Religionspädagoge hat, muss er laut Ausbildungsverordnung kein berufsbegleitendes Studium absolvieren, sondern kann neben seiner Arbeit thematische Ausbildungswochen oder Wochenenden in verschiedenen Klöstern der Diözese belegen. 2018 folgt die praktische Ausbildung im Pfarrverband Grassau, auch nebenberuflich.

Seit 2019 ist Andreas Nieder hauptberuflich im Pastoralkurs als Diakon in Ausbildung im Pfarrverband Teisendorf tätig. Nach aktueller Planung soll er auch nach seiner Weihe hier als Diakon im Hauptberuf eingesetzt werden. Er wird dann Wortgottesdienste feiern, Trauungen, Taufen und Beerdigungen halten. Er freut sich schon jetzt auf den Religionsunterricht in der Grundschule Teisendorf-Weildorf und will sich vor allem auch in der Alten- und Krankenseelsorge einbringen. Die religiöse Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen liegt ihm besonders am Herzen. Das haben die vielen Familiengottesdienste gezeigt, die er im Pfarrverband Teisendorf bereits initiiert, organisiert und gefeiert hat.

Teisendorf als Wohlfühloase

Er fühle sich im Pfarrverband Teisendorf gut aufgehoben und akzeptiert, so Nieder, deshalb sei er froh, dass er hier weiter wirken kann, ganz im Sinne seines Weihespruchs "Dient einander". Diese zwei Worte würden sein grundlegendes Verständnis für die Berufung zum Diakon enthalten, so Nieder weiter. "Ich möchte gern Diakon sein, damit ich die Menschen von der Freude und Zuversicht des Glaubens begeistern kann durch dienende Liebe und Freude."

Bei seiner Weihe im Münchner Dom wird er die Worte "Hier bin ich" aussprechen. Er wird damit Gott zusagen, dass er bereit ist, sich für die ihm anvertrauten Menschen einzusetzen, damit der Glaube und die Liebe weiterhin Bestand haben.