Freilassing
Unter schwierigen Vorzeichen: Realschul-Prüfungen gestartet

01.07.2020 | Stand 19.09.2023, 23:46 Uhr
Johannes Vesper

Corona-bedingt mit 14 Tagen Verspätung starteten am gestrigen Mittwoch für die Realschüler der Realschule im Rupertiwinkel die Prüfungen. −Foto: Johannes Vesper

Die fast 37000 bayerischen Realschüler starteten gestern in ihre heiße Prüfungsphase – so auch an den beiden Freilassinger Realschulen, der Knabenrealschule im Rupertiwinkel und an der Mädchenrealschule Franz von Assisi. Als erstes stand Deutsch auf dem Programm. Der Aufschub der Prüfungen um 14 Tage wegen Corona verlangte Lehrern, Eltern und Schülern einiges ab. Doch der organisatorische und inhaltliche Aufwand hat sich gelohnt: Gemeinsam mit ihren Lehrkräften konnten die Absolventen die vergangenen Wochen nutzen, um sich intensiv und gezielt im Präsenzunterricht vorzubereiten.

Große Verunsicherung unter SchulabgängernDie erste Hürde ist nun also (fast) geschafft. Doch was kommt nun? Denn allen Lockerungen zum Trotz: Fest steht, dass die Corona-Krise der Wirtschaft weiter schwer zu schaffen macht. Das Geschäft läuft oft nur mit angezogener Handbremse, die Unsicherheit in den Betrieben ist groß. Für Hunderttausende Schüler, die in den nächsten Wochen mit einem Abschluss ihre Schule verlassen werden, gäbe es wahrlich bessere Zeiten, um ins Berufsleben zu starten. Die Krise trifft Schulabgänger genauso wie Ausbildungsbetriebe. Beide Seiten sind verunsichert.

"Auch in der Krise müssen Betriebe und Jugendliche zusammenfinden", sagt Wirtschaftslehrer Jan Herold. Er organisiert seit Jahren die Ausbildungsmesse an der Knabenrealschule. "Gerade kleine Betriebe brauchen Unterstützung dabei, ihre Stellen zu besetzen." Zudem gelte es, in aus Sicht der Jugendlichen weniger populären Branchen die Rahmenbedingungen für die Ausbildung zu verbessern, zum Beispiel in der Gastronomie und im Einzelhandel.

Positiv: Nur wenige Schüler noch ohne LehrvertragAuch im hiesigen Raum diktiert in diesen Monaten und Wochen Corona die Spielregeln auf dem Arbeitsmarkt. Nichts ist sicher, scheinbare Perspektiven sind häufig nur Konstrukte auf spekulativer Basis. Im Moment sind die Schüler, die jetzt ihre Abschlüsse machen, optimistisch. Und das ist gut so. Nur Wenige sind noch unentschlossen oder stehen mit leeren Händen da, weil sie in diesen Tagen eine Absage erhielten und das Versprechen auf einen Lehrvertrag nicht eingehalten werden konnte. Jetzt geht es um Verlässlichkeit und Sicherheit in harter Zeit. Und mit ihrem Vorhaben, Lehrlinge auszubilden, meinen es die Unternehmen sehr ernst. Schließlich geht es auch um ihre Zukunft.