Freilassing
Tausende Euro Kosten: Party-Müll am Ausee entfernt

17.06.2021 | Stand 21.09.2023, 5:45 Uhr

Erinnert an Seeungeheuer Nessie: Mit einem sogenannten Schwimmbagger wurde der See vom Unrat befreit. −Foto: Stadt Freilassing

6000 bis 7000 Euro Schaden – So hoch sind die Kosten, die am Muttertag durch Feiernde am Freilassinger Ausee entstanden sind, weil sie ihren Müll einfach ins Wasser warfen. Dazu kommen wöchentliche Mehrkosten von 700 Euro für die laufende zusätzliche Müllentsorgung. Wie die Stadt nun in einer Presseaussendung mitteilt, reagiert das Rathaus darauf und setzt auf Aufklärung und stärkere Überwachung.

Mitte Juni machte sich dazu Bürgermeister Markus Hiebl mit Vertretern verschiedener Organisationen ein Bild von der Lage am Ausee. Zusammen mit Vertretern von Polizei, Ordnungsamt, Fischereiverein, der unteren Naturschutzbehörde, Jagdgenossenschaft sowie des städtischen Bauhofs begutachtete er, wie hoch der Schaden ist, der durch die Müllablagerungen am Muttertag entstanden ist. Im Einsatz waren unter anderem ein Biobagger, ein Schwimmbagger, ein Lkw und ein Radlader. Durch die Beseitigung von Glasscherben konnte auch die Sicherheit im Bereich Ausee wiederhergestellt werden.

Beim Ortstermin wurde einmal mehr deutlich, dass ein solcher Umweltfrevel leider keine einmalige Angelegenheit war. "Jeden Montag sammeln wir im Bereich Saalachspitz/Ausee 100 bis 120 Kilo Müll auf", beklagt Bauhofleiter Andreas Kellner. "Auch Abfalleimer werden gerne mit Hausmüll angefüllt – oder sogar entwendet."
Auch Freilassings Nachbargemeinden sind von solchen illegalen Müllablagerungen betroffen, wie zu erfahren war.

Das alles ist kein Kavaliersdelikt, stellten die Verantwortlichen klar. Wegen der Entsorgung von privatem Abfall im Mai wurde bei der Polizeiinspektion Freilassing Anzeige gegen die noch unbekannten Täter erstattet. Die Ermittlungen laufen. Eine illegale Abfallentsorgung kann als Umweltstraftat oder als Ordnungswidrigkeit nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Zudem können den Verantwortlichen die mitunter beträchtlichen Kosten für eine ordnungsgemäße Beseitigung der Abfälle sowie die Wiederherstellung des Ursprungszustandes auferlegt werden. Um Müllablagerungen in Zukunft zu vermeiden, setzt die Stadt Freilassing auf verstärkte Überwachung des betroffenen Bereichs durch Sicherheitskräfte.

"Durch die Müllablagerungen entstand ein immenser Schaden für die Grundstücksbesitzer, an der Umwelt, der Tierwelt und den Erholungssuchenden", so Hiebl. Gegen den Hausmüll wurde nun die Maßnahme ergriffen, Mülleimer mit kleinerer Öffnung bereitzustellen – so soll die handelsübliche Mülltüte von zu Hause keinen Platz mehr haben. Zudem wird auch auf Prävention gesetzt: Es werden Schilder aufgestellt, die die verschiedenen Verrottungszeiten abbilden und Passanten für das Thema sensibilisieren sollen. "Es muss sichergestellt werden, dass der Ausee langfristig ein idyllisches Naherholungsgebiet für Bürgerinnen und Bürger bleibt."

− red