Bad Reichenhall
Neustart der Hotels: Mehr Aufwand, weniger Gäste

Durchwachsene Bilanz: Hoteliers loben Disziplin der Urlauber und blicken bang nach Österreich

05.06.2020 | Stand 21.09.2023, 4:06 Uhr

Auf Abstand gehen bei der Arbeit im Klosterhof (von links) Olga Perfilyeva (Rezeption), David Leitner (Restaurant) und die Inhaber Henrike und Dr. Andreas Färber. −Fotos: privat

Seit einer knappen Woche dürfen Hotels in Bayern wieder Urlauber beherbergen. Der große Ansturm ist in Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain in der ersten Woche der Pfingstferien aber ausgeblieben. Die Heimatzeitung hat sich bei den Gastgebern umgehört.

Zufrieden mit den ersten Tagen ist Franz Weber, der mit seiner Familie das Hotel Neu Meran in Bad Reichenhall betreibt. Wie all seine Kollegen musste er "gewaltig investieren", um die Auflagen umzusetzen. Das Haus mit 40 Betten sei im Juni zu 90 Prozent ausgelastet, auch für Juli sehe es gut aus – der Aufwand habe sich gelohnt.

Eher "schleppend" läuft der Start im Hotel Bayern Vital, berichtet Hoteldirektor Kristof Cool. Er dürfte alle seine 87 Zimmer belegen, im Moment aber hat er nur 25 Prozent Auslastung. Die hohen Erwartungen an den Neustart seien bisher nicht erfüllt worden, auch das Wetter habe nicht ganz mitgespielt. "Überraschend gut" sei der Start dagegen im Restaurant des Hotels und der Skybar "Schlafende Hexe", auch Einheimische seien in den vergangenen Tagen gekommen, die Tische "so weit auseinander, dass nichts passieren kann".

Dass die Gäste sich sehr diszipliniert verhalten, beobachtet auch Henrike Färber, Inhaberin des Klosterhofs in Bayerisch Gmain. "Wir müssen nicht die Spielverderber sein und unsere Gäste ermahnen, Masken zu tragen." Das Haus mit 130 Betten ist derzeit etwa zu 65 Prozent ausgelastet, die Vorbuchungsrate sei "im Verhältnis gut". Jedoch bereiten die kurzen Stornierungsfristen Färber Sorgen. "Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergeht, wenn die Deutschen wieder nach Österreich dürfen."

Wie es mit Schwimmbädern und vor allem der Rupertus Therme weitergeht, würde Ivana Schmid-Falter gerne wissen. Sie ist Inhaberin des Kurhotels Falter mit 32 Betten. Die Gäste, die wegen der Therme nach Bad Reichenhall kommen, fehlen ihrem Haus sehr. "Es ist relativ ruhig, viele haben auf Herbst umgebucht."

Ein "großer Schockmoment" war die Corona-Schließung für Sebastian Rein. Nach der Generalsanierung der "Villa Rein" wäre 2020 das erste volle Umsatzjahr für das kleine Boutiquehotel gewesen. Seit 30. Mai ist nun wieder offen – mit Spuckschutz aus Plexiglas an der Rezeption – und die "Buchungslage gut", berichtet Rein.

Mehr dazu lesen Sie im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger am Freitag, 5. Juni.