Berchtesgadener Land
Neue Impf-Außenstelle in Berchtesgaden

Fortführung des Hausärztemodells – Ab sofort Registrierung für Impfwillige jeden Alters möglich

25.02.2021 | Stand 20.09.2023, 7:09 Uhr

−Foto: Symbolbild

Mehr Impfungen pro Tag, eine neue Außenstelle in Berchtesgaden und Hausärzte, die mithelfen, sollen die Impfrate im Berchtesgadener Land deutlich erhöhen, teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung zur Impfstrategie des Landkreises mit. Auf jeweils knapp 2050 Impfstoffdosen konnte der Landkreis in dieser und der vergangenen Woche zurückgreifen, für die nächste Woche ist die Lieferung von 1752 Impfstoffdosen für Erst- und Zweitimpfungen angekündigt.

Durch die Bereitstellung von inzwischen drei verschiedenen Impfstoffen wurden vermehrt Erstimpfungen möglich. Der Landkreis Berchtesgadener Land erhält mittlerweile Lieferungen der Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Eine Wahlmöglichkeit besteht nicht. Um die zukünftigen Impfstoffmengen schnell der Bevölkerung zugänglich zu machen, werden die Kapazitäten im Landkreis ausgeweitet.

Impfrate soll mehr als verdoppelt werden

Diese Ausweitung beruht auf mehreren Säulen. Zum einen auf den Ausbau der Kapazitäten im Impfzentrum. Dort sollen die Zahl der zur Zeit maximal 280 Impfungen pro Tag in einem ersten Schritt auf 600 Impfungen hochgefahren werden. Dies erfolgt unter anderem durch eine Verlängerung der Impfzeiten auf täglich von 7.30 bis 20 Uhr (auch am Wochenende). Im Bedarfsfall könnten noch weitere Impfstraßen eröffnet werden, um so weitere 150 Impfungen möglich zu machen.

Zudem ist in der nächsten Woche die Eröffnung einer Außenstelle im "AlpenCongress" in Berchtesgaden geplant, auch um insbesondere den älteren Personen (über 80-Jährige), aus dem "inneren Landkreis" den Weg nach Ainring zu ersparen. Ein entsprechender Mietvertrag wurde bereits unterzeichnet. Hier sollen Kapazitäten für maximal 200 Impfungen pro Tag geschaffen werden. Die Bewohner der Gemeinden Berchtesgaden, Schönau am Königssee, Bischofswiesen, Ramsau bei Berchtesgaden und Marktschellenberg werden direkt der Außenstelle Berchtesgaden zugeordnet.

Auch das Hausärztemodell wird fortgeführt. Jeder teilnehmende Hausarzt erhält derzeit 66 Impfstoffdosen für Patienten in der höchsten Priorisierung. Dies sind insbesondere außerhalb von Einrichtungen lebende Personen über 80 Jahre, die immobil oder in der Mobilität eingeschränkt sind. Derzeit haben über 20 niedergelassene Haus- und Fachärzte ihre Bereitschaft signalisiert, sich an dem Modell zu beteiligen.

Ärzte sprechen ihre Patienten selbst an

Eine Liste der teilnehmenden Ärzte kann jedoch nicht zur Verfügung gestellt werden. Die Hausärzte werden geeignete Patienten direkt ansprechen, heißt es weiter.

Allein durch das Impfzentrum in Ainring und die Außenstelle in Berchtesgaden könnten im Endausbau circa 950 Impfungen pro Tag durchgeführt werden. Hierzu kommen noch die Impfungen, die zusätzlich bei den Hausärzten und durch die mobilen Teams erfolgen können.
Um auch Patienten berücksichtigen zu können, die komplett immobil und Zuhause versorgt werden müssen, wird ein Impfstoff benötigt, der in Einzeldosen transportabel ist. Das ist derzeit von der EMA noch nicht zugelassen.

Keine Wartezeiten durch pünktliche Ankunft

Aktuell kommt es vor dem Impfzentrum in Ainring gelegentlich zu längeren Wartezeiten, schreibt das Landratsamt. Sie entstehen auch, weil Patienten deutlich zu früh kommen, heißt es. Zum Teil erscheinen die Patienten mehr als 30 Minuten vor dem Termin am Impfzentrum. Der Appell: Es sei elementar wichtig, pünktlich – also auch nicht deutlich zu früh – zum vereinbarten Termin zu kommen, damit es nicht zur Bildung von Warteschlangen komme.

Alle impfwilligen Personen, unabhängig von der Priorisierung, im Landkreis Berchtesgadener Land werden zudem ab sofort gebeten, sich über das zentrale Registrierungssystem des Freistaates Bayern unter: www.impfzentren.bayern zu registrieren. Das Online-Registrierungssystem besteht aus den beiden Stufen "Anmeldung" (Registrierung) und "Terminvergabe". Zunächst ist eine Anmeldung über das Online-Registrierungssystem unter Angabe der für die Priorisierung notwendigen Daten, wie beispielsweise Alter und Berufsgruppe, zur Impfung vorzunehmen. Nachfolgend werden die registrierten Personen mit der aktuell höchsten Priorität entsprechend der Coronaimpfverordnung je nach Verfügbarkeit der Impftermine von dem Impfzentrum per SMS oder E-Mail (gegebenenfalls auch telefonisch) zur persönlichen Terminbuchung eingeladen. Die Vergabe der Impftermine orientiert sich an der Zugehörigkeit zu der jeweils aufgerufenen Prioritätengruppe. Wer nicht die Möglichkeit hat, sich online zu registrieren, kann sich auch telefonisch unter: ✆08654/58839-40 registrieren lassen. Das Verfahren verläuft analog zum Online-Verfahren, nur dass eine Kontaktaufnahme telefonisch erfolgt.

Alle impfwilligen sollten sich jetzt registrieren

Es wird empfohlen, derzeit die Registrierung primär online vorzunehmen, da die Benachrichtigung zu einer möglichen Terminierung dann per E-Mail oder SMS erfolgt. Alle telefonisch registrierten Personen müssen durch das Callcenter in Ainring telefonisch kontaktiert werden. Bei der telefonischen Registrierung ist unbedingt darauf zu achten, aktuelle Telefonnummern zu hinterlassen, unter der auch eine Erreichbarkeit gewährleistet ist. Hinweis: Die Registrierung muss nur einmal erfolgen, die Kontaktaufnahme erfolgt automatisch, sobald die entsprechenden Personen an der Reihe sind. Eine weitere Kontaktaufnahme mit dem Impfzentrum ist daher nicht erforderlich. Es wird gebeten, auf Nachfragen zu verzichten, da dies die Kapazitäten der Impfzentren belastet und zu Verzögerungen im Ablauf der Terminvereinbarungen führt.

Abschließend informiert das Landratsamt über den Impfstoff von AstraZeneca. Vorgelegte Daten legten nahe, dass durch diesen Impfstoff nicht nur die Erkrankungen vermieden werden, sondern auch die Schwere der Erkrankung als auch die Hospitalisierungsraten reduziert werden.
Demnach besteht ein besonderer Nutzen dieses Impfstoffs gerade in Bevölkerungsgruppen wie Krankenhaus- und Pflegeheimpersonal, die ein höheres Risiko für die SARS-Cov-2-Infektion und damit auch eine nachfolgende COVID-19-Erkrankung haben.

− red