Laufen
Nach Suizidversuch gehänselt: Häftling (18) baut sich Waffe

31.03.2020 | Stand 21.09.2023, 7:01 Uhr

Der heute 18-Jährige aus Oberfranken bringt etliche Vorstrafen mit. Derzeit sitzt er in der JVA Laufen-Lebenau eine Freiheitsstrafe von 14 Monaten ab. −Symbolfoto

Der heute 18-Jährige aus Oberfranken bringt etliche Vorstrafen mit. Derzeit sitzt er in der JVA Laufen-Lebenau eine Freiheitsstrafe von 14 Monaten ab. Nach einem Suizidversuch war er von Mitgefangenen gehänselt worden. Um sich dagegen zu wehren, baute er sich mit einer gebrochenen Rasierklinge und einem Kugelschreiber ein Messer. Dieses Verfahren war kurzfristig mit aufgenommen worden, denn ursprünglich ging es allein um einen Wohnungseinbruchsdiebstahl. Das Laufener Jugendschöffengericht verdoppelte annähernd das aktuelle Strafmaß auf jetzt zwei Jahre und drei Monate.

Ende August 2018 war der damals 16-Jährige in ein Anwesen in Selb eingedrungen, in dem er das versperrte Gartentor überwand und durch eine offene Balkontüre in die Wohnung marschierte. Dort entwendete er mehrere Schlüssel, Geld und Wäsche, öffnete anschließend die Garage und fuhr mit einem Fiat davon. Das Bewohnerpaar schlief derweil nebenan im Schlafzimmer. "Ich stand unter Drogen", erklärte der Angeklagte seine Tat, "am nächsten Morgen bin ich mit den Schlüsseln in der Hand aufgewacht." Per DNA-Nachweis war man dem Burschen auf die Spur gekommen.

Seit Februar 2019 sitzt er in der JVA Lebenau. Seine Haft hätte im Juni dieses Jahres geendet. Dort hatte er sich mit Hilfe eines Kugelschreibers und einer Rasierklinge ein Messer gebastelt und das auch eingesetzt. Zweimal hatte er es gegen Mitgefangene geworfen, und einmal damit andere bedroht. "Ich wollte mich schützen", begründete der 18-Jährige diese Taten. Die Taten der Mitgefangenen bewertete der Vorsitzende als "widerwärtig und menschenverachtend", da wo "Empathie angebracht wäre". Köpnick aber wusste auch von dem letzten Urteil in Hof, wo der Angeklagte seinen besten Freund mit einem Teppichmesser verletzte, als der ihm seine Freundin ausgespannt hatte. Ursprünglich hätte er ihm angeblich ein "V" für Verräter in die Stirn ritzen wollen.

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