Freilassing
Matulusgarten-Investoren: Freilassinger werden bevorzugt

Projekt-Verantwortliche werben mit "Einheimischenmodell" - Am Samstag Stand der Gegner

02.07.2020 | Stand 20.09.2023, 3:02 Uhr

Soll auf dem Geländeneben der Heilingbrunner Villa das Wohnbauprojekt "Matulusgarten" verwirklicht werden? Über diese Frage entscheiden am 19. Juli die Freilassinger in einem Bürgerentscheid. −Foto: Archiv Johannes Geigenberger

Freilassinger sollen bei der Wohnungsvergabe bevorzugt werden, kündigen die Matulusgarten-Investoren in einer Pressemitteilung an.

Soll am Matulusgarten das Wohnbauprojekt der Investoren Schmölzl und Hillebrand verwirklicht werden? Oder vorerst der Baumbestand samt altem Schwesternwohnheim unangetastet bleiben? Über diese Frage entscheiden am 19. Juli die Freilassinger in einem Bürgerentscheid, dem der Stadtrat einen Ratsentscheid gegenübergestellt hat. Die Befürworter werben mit dem Argument für das Projekt, dass damit dringend benötigter Wohnraum entsteht. Insgesamt sind 102 Wohnungen geplant, und zwar sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen. Die Kritiker befürchten allerdings, dass diese nur Salzburgern zu Gute kommen, die die Freilassinger alleine schon finanziell leicht ausbooten können.

Daher kündigen die Investoren nun an, dass Freilassinger bei der Wohnungsvergabe bevorzugt werden sollen. "Damit ist sichergestellt, dass der Matulusgarten ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Wohnungsknappheit in Freilassing (...) werden wird", heißt es in einer Pressemitteilung. Wie das sichergestellt werden soll, darüber steht in der Presseaussendung allerdings nichts. Nur so viel: Schon jetzt hätten sich viele Freilassinger auf einer Warteliste eingetragen. Dass sich die Freilassinger die Wohnungen auch wirklich leisten können, dafür soll unter anderem eine einkommensorientierte Förderung von einem Teil der Mietwohnungen geben, die den Wohnraum auch für alle Einkommensgruppen bezahlbar machen wird. "Hier gelten bei der Vergabe die gesetzlichen Regelungen des Förderprogramms", heißt es in der Pressemitteilung, in der auch gleichzeitig wieder auf die Öffnungszeiten des "Informatonsladensladens" in der Freilassinger Fußgängerzone am Samstag von 10 bis 14 Uhr verwiesen.

Auch die Mitglieder der Initiative "Nein zum Matulusgarten" stehen an diesem Tag in der Fußgängerzone für Fragen und Anregungen zur Verfügung – und zwar bereits ab 9 Uhr. An ihrem Stand werden sie vom "Verein der Freunde des Freilassinger Krankenhauses" unterstützt, die das Projekt ebenfalls kritisch sehen. Auch Stadträte, die sich klar gegen die Bebauung in der Form positioniert haben, werden vor Ort sein. Eine Woche später, am Samstag, 11. Juli, wird mit Edgar Wenisch ein öffentlich bestellter Sachverständiger für Baumpflege am Stand sein und weitere Informationen liefern. Der letzte Marktstand findet dann am Vortag des Bürgerentscheids, Samstag, 18. Juli, statt.

− red