Immer wieder hat die Heimatzeitung seit Beginn der Pandemie über den Surheimer Veranstaltungstechniker Murat Deneri berichtet. Dessen Gemütslage schwankte im vergangenen Jahr zwischen Optimismus, Tatendrang und dann doch wieder Resignation, wenn Projekte trotz Hygienekonzepten doch nicht so stattfinden konnten, wie geplant. Trotzdem blieb der Familienvater innovativ – verlegte zum Beispiel Veranstaltungen ins Internet. Dennoch stellt er inzwischen ernüchtert fest: "Es ist halt traurig, wenn man sich über viele Jahre etwas aufgebaut hat und dann kaum noch Perspektiven sieht. Seit März vergangenen Jahres sind praktisch alle Veranstaltungen abgesagt worden und es gab nur noch vereinzelte Möglichkeiten Umsatz zu generieren", blickt Murat zurück.
Die immer rigideren Corona-Maßnahmen verschaffen ihm zwischenzeitlich auch keine "Kleinaufträge" mehr, "die mich bisher immer a bisserl gerettet haben". Wenig hoffnungsvoll klingt Murat beim Blick in die Zukunft: "Im Moment ist schwer daran zu glauben, dass alles bald wieder so ist wie vor Corona. Manche werden aufgeben, sich aus der Branche zurückziehen. Zumal auch die für 2021 ‚hoffungsvoll‘ geplanten Events langsam schon wieder abgesagt werden." Termine für dieses Jahr oder auch für einen späteren Zeitpunkt zu planen, hält Murat derzeit für wenig sinnvoll. Die politischen Maßnahmen beurteilt Murat als "falschen Weg". "Wie hier mit Zahlen jongliert und mit der Angst gespielt wird, finde ich nicht okay."
Er zweifelt nicht an der Gefährlichkeit der Krankheit und zählt sich auch nicht zu den Corona-Leugnern, "nur wie mit dem Thema umgegangen wird, finde ich erschreckend." Sein abschließendes Fazit: "Wenn sich die Maßnahmen auf das Wohl unserer Kinder und auf den psychischen Zustand vieler Menschen auswirken, wenn die Folgen Depressionen bis hin zum Selbstmord, häusliche Gewalt, Alkoholismus und andere Krankheiten sind, dann bleibt die Frage der Verhältnismäßigkeit."