Laufen
Landwirt baut Güllegrube: Ist das Trinkwasser gefährdet?

Abtsdorfer Landwirt baut Güllegrube nahe des Wasserschutzgebiets – Stadt vertraut auf Behörden

23.07.2021 | Stand 21.09.2023, 22:38 Uhr

Aus dem Brunnen Lauterbrunn über dem Abtsee kommt ein erheblicher Teil des Laufener Trinkwassers. −Foto: Archiv Hannes Höfer

Schon in der Saaldorfer Bauausschusssitzung hatte es Bedenken gegeben. Solche gibt es umso mehr im entsprechenden Laufener Gremium. Um was geht es? Ein Landwirt in Abtsdorf plant in einer Senke unterhalb eines Hangs den Bau einer Güllegrube. Ganz in der Nähe aber befindet sich der Laufener Tiefbrunnen "Lauterbrunn", aus dem die Salzachstadt den Großteil ihres Trinkwassers fördert. Drum herum liegt ein Wasserschutzgebiet.

Was, wenn bei Starkregen die Güllegrube überläuft? "Es würde unser Wasserschutzgebiet ruinieren und wir stünden ohne Trinkwasser da", sorgt sich Dr. Klaus Hellenschmidt (Freie Wähler), der eine entsprechende Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet hatte. Wie berichtet, hatte der Saaldorfer Bauausschuss trotz gewisser Bedenken dem Vorhaben zugestimmt. Man erteilte das gemeindliche Einvernehmen mit dem Zusatz, dass die genaue Situierung und Ausführung hinsichtlich der Oberflächenwasser-Situation zu prüfen sei. Es hieß: "Es ist sicherzustellen, dass kein Oberflächenwasser in die Güllegrube eindringt und dadurch Gülle ausgeschwemmt wird."

Angesichts der aktuellen Wetterextreme traut Hellenschmidt solch vorgeschriebener Sicherheit nicht uneingeschränkt. Er fragte deshalb in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, was die Stadt zu unternehmen gedenke, "um dieses fatale Risiko zu vermeiden?". Man stehe mit dem Landratsamt in Kontakt, informierte Bürgermeister Hans Feil, der auch wusste, dass neue Güllebehälter mit einem Leckage-Melder auszustatten seien und eine Genehmigung nur erteilt werde, wenn alle Vorschriften eingehalten würden. "Wir haben das auf dem Radar und alle Fachbehörden sind im Verfahren beteiligt." Daneben sei auch der eigene Wassermeister und der zuständige Gebietsbetreuer involviert.

Notiz am Rande: Die Stadt Laufen verhandelt seit Jahren mit dortigen Landwirten, um eine Ausweitung des Wasserschutzgebiets zu erreichen. Bislang mit geringem Erfolg.

− höf