Die Strukturen für Tourismus und Stadtmarketing in Bad Reichenhall sollen auf den Prüfstand. Das hat der Stadtrat am Dienstagabend mit 15 zu sieben Stimmen beschlossen. Die CSU hätte das Thema gern vertagt. Doch die Mehrheit sprach sich für den gemeinsamen Antrag von FWG, Grünen, Bürgerliste, Liste Lackner und SPD aus. Die Initiatoren können sich zum Beispiel vorstellen, dass Tourismus und Stadtmarketing zu einer Abteilung der Kur-GmbH werden, anstatt weiterhin eine eigene städtische Tochtergesellschaft zu sein.
Wie vorab berichtet, hatten sich die fünf Gruppierungen zum gemeinsamen Antrag entschlossen, weil sie auf "Synergieeffekte" hoffen. "Als Stadtrat sind wir in der Pflicht, maßvoll und sinnvoll mit Steuergeld umzugehen", sagte Friedrich Hötzendorfer (FWG) und verwies auf die Gesamtsumme von mehr als 3,8 Millionen Euro Verlustausgleich, die die Stadt dieses Jahr für Kur-GmbH und Tourismus & Stadtmarketing GmbH zahlt. Diese Summe "gilt es mit Blick auf die künftig zu erwartende Haushaltslage der Stadt zu reduzieren", so der Fraktionssprecher der FWG. Als Beispiele für mögliche Redundanzen nennen die Antragsteller die Führungsstruktur, die Bereiche IT und Personalführung, das Erstellen von Infomaterial und die Beschaffung von Büromaterial, Marketing für Therme, Tourismus und Stadtmarketing und die "Zusammenführung" der Gärtnereibetriebe von Kur-GmbH und Stadt.
