Für mehr Lebensqualität
Förderbescheid: 750.000 Euro für Long-Covid-Projekt in BGL

10.02.2022 | Stand 21.09.2023, 3:47 Uhr

−Foto: Symbolbild

Mit individuellen Programmen werden die Long-Covid-Patienten der Schön-Klinik in Schönau am Königssee (Berchtesgadener Land) therapiert, um deren Lebensqualität zu verbessern. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt nun mit 750.000 Euro



Das teilte das Ministerium in einer Presseaussendung mit. Bei der Übergabe des Förderbescheids am Donnerstag informierte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek: "Zu den Symptomen können unter anderem Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und psychische Beschwerden, aber auch andauernde Atem- und Herz-Kreislauf-Beschwerden gehören. Im Projekt werden bei stationären Rehabilitationsmaßnahmen drei Behandlungsgruppen gebildet, in denen speziell auf das jeweilige Hauptsymptom der Patientinnen und Patienten abgestimmte Therapien zum Einsatz kommen. Zudem begleiten digitale Maßnahmen zur Nachsorge die Therapie."

Mit Patienten-App den genauen Verlauf erkennen

Das Projekt "Reload after Covid-19-Study" (Symptomorientierte Rehabilitation im Vergleich zu usual care bei Post-/Long Covid-Auswirkungen auf die Lebensqualität – eine randomisierte, kontrollierte Studie) unter der Leitung von Prof. Dr. Rembert Koczulla von der Schön Klinik Berchtesgadener Land zielt auf die Entwicklung, Anwendung und Evaluation einer stationären, multimodalen Rehabilitationsmaßnahme, die einen personalisierten, symptomorientierten Therapieansatz verfolgt.

Ergänzt werden die Therapiemaßnahmen durch digitale Komponenten: Zum einen durch den Einsatz einer telemedizinischen Behandlungsplattform, die die sektorenübergreifende Zusammenarbeit als gemeinsame Datenbasis für ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen unterstützt. Zum anderen durch eine Patienten-App, die Gesundheitsparameter erfasst. Die damit erhobenen Daten werden für das Monitoring und die telemedizinische Betreuung sowie zur Abbildung des Verlaufs des Post-Covid-Syndroms genutzt.

Übertragung in die Regelversorgung möglich

Prof. Koczulla sagte: "Das Projekt ist ein wichtiger Schritt zur personalisierten Rehabilitation und kann uns dabei helfen, das Long-/Post-Covid-Syndrom noch besser zu verstehen."

Der Minister unterstrich: "Wenn sich die Reha-Maßnahmen als wirksam erweisen, können sie leicht auf andere Reha-Kliniken übertragen werden. Perspektivisch sollte dann auch eine Übertragung in die Regelversorgung möglich sein. Darüber hinaus könnte durch das telemedizinische Monitoring vor allem die Versorgung von Post-/Long-Covid-Patientinnen und -Patienten im ländlichen Raum verbessert werden."

Das Projekt wird in einem interdisziplinären Netzwerk durchgeführt. Neben den unmittelbar in die Versorgung bei der Reha-Maßnahme involvierten Disziplinen und Fachabteilungen sind verschiedene Post-Covid-Ambulanzen sowie niedergelassene Lungenfachärzte an dem Projekt beteiligt.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Initiative "Versorgungsforschung zum Post-Covid-Syndrom", die die Staatsregierung im Juni 2021 mit einem Volumen von fünf Millionen Euro aufgelegt hat, um die Versorgung von Post-Covid-Patienten zu verbessern. Es läuft noch bis zum 31.Dezember 2022.

− red