Ainring
Fingerdick und 10 Zentimeter lang: Gast aus Afrika entdeckt

10.08.2020 | Stand 21.09.2023, 3:29 Uhr

So sieht die Raupe des Totenkopfschwärmers aus. −Foto: Familie Oppelt

Eine seltene Naturbeobachtung gelang vor wenigen Tagen der Familie Oppelt aus Ainring. Auf dem Fußweg vor ihnen bewegte sich eine über zehn Zentimeter lange und daumendicke Raupe, die dann schnell im Gras verschwand.

Erich Prechtl vom heimischen Bund Naturschutz klärt auf, um was es sich dabei handelte: Aus der Raupe wird nach der Verpuppung ein Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos). Der ausgewachsene Falter erreicht eine Flügelspannweite von 9 bis 13 Zentimeter. Beheimatet ist er in den afrikanischen Tropen. Als Wanderfalter kommt er auch nach Südeuropa. Bei günstiger Witterung fliegen auch einige über die Alpen bis zu uns in den Rupertiwinkel. Ihre Eier legen sie dann auf Nachtschattengewächsen ab. Meistens auf Kartoffelstauden, der bevorzugten Nahrung der Raupen.

Bei günstigen Witterungsverhältnissen kann der Schwärmer auch im Puppenstadium bei uns überwintern. Im Zuge des Klimawandels kann dies in Zukunft öfter möglich sein. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die einheimischen Falter in ihren Beständen stark rückläufig sind, bedauert man beim Bund Naturschutz.

− red