Berchtesgadener Land
Landratsamt: Corona-Ansteckung am Arbeitsplatz nimmt zu

19 neue Cluster in Betrieben innerhalb einer Woche – Dringende Empfehlung: Abstand von zwei Metern einhalten

01.02.2021 | Stand 19.09.2023, 23:49 Uhr

Allein und mit Maske in den Gemeinschaftsräumen wie die Kaffeeküche: Mit Präventionsmaßnahmen können Ansteckungen am Arbeitsplatz vermieden werden. −Foto: Sabine Zehringer

Das Infektionsgeschehen im Landkreis verlagert sich immer stärker in die Betriebe und Unternehmen, meldet das Landratsamt Berchtesgadener Land am Montag - kurz vor Bekanntgabe der aktuellen Zahlen.

Allein in der vergangenen Woche sind demnach 19 neue Cluster entdeckt worden. Durch die neuen Coronavirus-Mutationen sei erhöhte Vorsicht geboten. Das Staatliche Gesundheitsamt im Landratsamt will Unternehmen bei der Optimierung von Infektionsschutzmaßnahmen unterstützen.

Während sich das Infektionsgeschehen nach den Weihnachtsfeiertagen laut Pressemitteilung der Behörde hauptsächlich im privaten Bereich oder in Einrichtungen abspielte, verlagern sich die Übertragungswege des Coronavirus nun zunehmend in die Betriebs- und Arbeitsstätten. Bei den 19 neu identifizierten Clustern standen jeweils zwei oder mehr neue Covid-19-Fälle in direktem Zusammenhang.

Ein Viertel kommt aus dem klinischen Bereich

Eine Branche ist dabei besonders betroffen: Rund ein Viertel aller Menschen im Landkreis, die in der vergangenen Woche positiv auf Covid-19 getestet wurden, sind bei Arbeitgebern im medizinischen oder klinischen Bereich beschäftigt. Aber auch andere Branchen sind zunehmend von Corona-Fällen unter den Mitarbeitern betroffen. So sind innerhalb weniger Tage beispielsweise acht Mitarbeiter eines Dienstleistungsbetriebs und vier Mitarbeiter in einem mittelständischen Produktionsbetrieb positiv auf Covid-19 getestet worden.

Hohes Risiko in der Küche oder bei Rauchpausen

Als häufigste Infektionsherde entpuppen sich laut Landratsamt insbesondere Pausenräume, Kaffeeküchen und Raucherecken. Um sich und seine Arbeitskolleginnen und -kollegen zu schützen, ist deshalb besonders darauf zu achten, das Mittagessen oder die Brotzeit entweder alleine oder nur in sehr gut durchlüfteten Räumen mit wenigen weiteren Personen und bei Einhaltung eines Abstandes von mindestens zwei Metern einzunehmen, appelliert das Gesundheitsamt an die Eigenverantwortung der Menschen. Insbesondere vor dem Hintergrund der neuen und ansteckenderen Coronavirus-Varianten, die vermehrt im Berchtesgadener Land auftreten, müssen Kontakte ohne Maske zu anderen Personen vermieden werden, so die dringende Empfehlung.

Gesundheitsamt schult in Schnelltest und Hygiene

Das Gesundheitsamt bietet den Unternehmen im Landkreis zum einen präventive Unterstützung an, wie zum Beispiel die Schulung von medizinischem Personal bei der Durchführung von Schnelltests oder Beratung bei der Festlegung von betrieblichen Hygiene- und Corona-Schutzmaßnahmen. Zum anderen nimmt das Gesundheitsamt bei einer Häufung von Covid-19-Fällen im Betrieb Kontakt mit dem Unternehmen auf, um mögliche Schwachstellen beim Infektionsschutz aufzuspüren und gemeinsam mit dem Unternehmen passende Lösungen zur Verbesserung des Infektionsschutzes zu finden.

Bei Bedarf werden auch Betriebsbegehungen durchgeführt. "Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die Unternehmer sehr kooperativ und interessiert sind", heißt es in der Pressemitteilung. "Denn ein hoher Infektionsschutz in den Betrieben schützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Familien sowie das Unternehmen selbst. "

− pnp