Freilassing
"Bubis" bedrohen Bundespolizisten – Zeugen gesucht

23.02.2021 | Stand 22.09.2023, 2:39 Uhr

−Symbolfoto: Bundespolizei

Äußerst aggressiv sind zwei 16-Jährige am Sonntag am Freilassinger Bahnhof (Landkreis Berchtesgadener Land) auf Beamte der Bundespolizei losgegangen.

Wie die Beamten berichten, haben die beiden Deutschen zunächst versucht, in die dortige Bundespolizeiwache einzudringen und leisteten bei ihrer Festnahme teils erheblichen Widerstand. Einer der beiden zog sogar plötzlich ein Messer aus der Tasche.

Die beiden Jugendlichen waren den Beamten bereits bekannt, da die Deutsche Bahn ein Hausverbot gegen die Beiden ausgesprochen hatte. Trotzdem klingelten sie am Sonntagnachmittag ganz frech an der Wache der Bundespolizei. Als eine Beamtin den beiden öffnete, versuchten die "Bubis" unvermittelt lautstark rufend in die Diensträume zu gelangen. Die Bundespolizisten drängten die 16-Jährigen daraufhin zurück nach draußen.

Wegen des Hausverbots fragten die Beamten, ob sie denn vor hätten, mit dem Zug zu fahren und dies mit einem Ticket belegen könnten. Die Burschen antworteten wiederum frech, dass sie für eine Zugfahrt gar kein Ticket bräuchten, beleidigten die Beamten und liefen durch die Bahnunterführung in Richtung Gleis 7/8 davon.

Dabei kamen sie allerdings nicht weit, da gerade von einer Zugkontrolle zurückkehrende Bundespolizisten die 16-Jährigen aufhalten konnten. Während die Beamten die Jugendlichen kontrollierten, versuchte einer der beiden plötzlich den ihm gegenüberstehenden Polizeibeamten mit einem Kopfstoß anzugreifen.

Als dieser den Burschen daraufhin aufforderte, seine Hände aus der Jackentasche zu nehmen, zog der 16-Jährige plötzlich ein Messer. Die Bundespolizisten überwältigten den Burschen und legten ihm Handfesseln an, wogegen sich dieser mit aller Kraft wehrte.

Er trat mehrfach nach den Beamten und versuchte, diese zu beißen und anzuspucken. Außerdem griff der junge Mann nach dem Einsatzgürtel eines Bundespolizisten – dort befindet sich dessen Pistole, Schlagstock und Pfefferspray. Auch sein gleichaltriger Kumpan musste gefesselt werden, da er die Festnahme seines Begleiters stören wollte. Er trug eine FFP2-Maske mit der Aufschrift "ACAB", kurz für "All Cops are Bastards" – zu Deutsch: "Alle Bullen sind Bastarde". Er verhielt sich anschließend aber weniger aggressiv als sein Kumpel. Sowohl während des anschließenden Aufenthalts im Polizeigewahrsam als auch bei der richterlich angeordneten Blutprobenentnahme leistete dieser nämlich wiederholt teils erheblichen Widerstand. Ob der 16-Jährige unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, wird eine Laboruntersuchung ergeben. Die Burschen wurden noch am selben Abend von ihren Eltern abgeholt.

Die Bundespolizei Freilassing ermittelt nun wegen eine ganzen Reihe an Verstößen. Mehrere Beamte wurden leicht verletzt, blieben jedoch dienstfähig. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter ✆ 08654/7706-0 zu melden.

− red