Sillersdorf
"Bombendrohung"? Verdächtiges Gerät löst Großeinsatz aus

Dutzende Polizeikräfte waren am Dienstag in Sillersdorf – Anwohner durften Häuser nicht verlassen

27.08.2021 | Stand 22.09.2023, 0:07 Uhr

Die Ruhe nach dem Sturm: Dutzende Einsatzkräfte bevölkerten am vergangenen Dienstag den Ortsteil Sillersdorf. Die Bewohner durften für längere Zeit ihre Häuser nicht verlassen. −Foto: Franz Eder

Durchaus dramatische Stunden durchlebten am Dienstagmittag offenbar die Bewohner von Sillersdorf (Berchtesgadener Land).

Denn wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd erst am Freitag auf Nachfrage der Heimatzeitung bestätigte, fand in dem ansonsten so beschaulich gelegenen Ortsteil von Saaldorf-Surheim ein größerer Polizeieinsatz mit dutzenden Kräften statt. Dabei durfte die Bevölkerung für längere Zeit die Häuser nicht mehr verlassen.

Ein Leser hatte die Redaktion am Freitag auf den Vorfall aufmerksam gemacht und von einer "Bombendrohung" gesprochen. Das sei zwar "das falsche Wort", wie Pressesprecher Stefan Sonntag erklärte, "aber der Polizei wurde ein verdächtiger Gegenstand im Wohnbereich gemeldet." Daraufhin seien – wie in einer solchen Situation üblich – Absperrungsmaßnahmen unternommen und entsprechende Experten hinzugezogen worden. Für diese Zeit mussten die Anwohner in den Häusern bleiben. Die Fachleute hätten "bei der Überprüfung des Gegenstands festgestellt, dass es sich um ein technisches Gerät handelt, von dem keine Gefahr ausgeht". Wie Sonntag erklärte, habe die Polizei bereits eine Person ausfindig machen können, die wohl für den Vorfall verantwortlich sei und den Gegenstand dort platziert habe. Entsprechende Ermittlungen seien bereits eingeleitet worden. "Die Motivlage ist aber im privaten Bereich anzusiedeln."

"Schaulustige vermeiden"

Gefragt, weshalb die Beamten nicht von sich aus über diesen Einsatz informierten, betonte der Pressesprecher, dass die Polizei in solchen Fällen nach Möglichkeit größere Ansammlungen von Schaulustigen vermeiden wolle. "Wenn wir dann im Ergebnis feststellen, dass keine Gefahr bestand, sehen wir auch keinen Grund, das groß weiterzutragen." Dies führte er auch auf "ermittlungstaktische Gründe" zurück.