Der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller hat am Dienstag vergangener Woche eine Kreisvorstandssitzung vorzeitig verlassen und am nächsten Tag seinen sofortigen Rücktritt als Kreisvorsitzender erklärt.
Mitten in der heißen Wahlkampfphase steht der AfD-Kreisverband Berchtesgadener Land vor einem Scherbenhaufen. "Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag", schildert sein Stellvertreter Wolfgang Koch seine Gefühlslage, als er das mit 18. August datierte Schreiben in den Händen hält. Denn laut Satzung sei der Kreisverband nun nicht mehr beschlussfähig. Der Person Hansjörg Müller allerdings "weine ich keine Träne hinterher", sagt der Kreisrat aus Anger. "Er hat sich um nichts im Kreisverband gekümmert."
Und zuletzt sogar das Abgeordneten-Büro in Mitterfelden vorzeitig gekündigt, wo der Kreisverband im Keller Untermieter gewesen sei. Hansjörg Müller habe offenbar Geld sparen wollen und als Bundestagsabgeordneter dann quasi sich selbst als Kreisvorsitzendem gekündigt.