Freilassing
15.000 Euro: Verspätetes Geschenk für die Kinderhilfe

Kaminkehrermeister Thaddäus "Ruaß" Mußner übergibt Spenden in Freilassing

09.01.2022 | Stand 20.09.2023, 21:51 Uhr
Julian Traublinger

Bei der Spendenübergabe: Von links Magister Thomas Janik, Sonneninsel, Landesinnungsmeister Kurt Pletschacher aus Salzburg, Alt-Bürgermeister Sepp Flatscher, Rosmarie Baumgartner von der Kinderkrebshilfe BGL und TS, "Ruaß" Thaddäus Mußner und Silvana Morgenstern, BALU.

Sozusagen als "Väterchen Frost" betätigte sich der weit um als "Ruaß" bekannte Kaminkehrer Thaddäus Mußner. An Heilig Drei König, dem russischen Weihnachtsfest, übergab er satte 15000 Euro an die Kinderkrebshilfe. Das Geld stammt wie üblich aus den Aktivitäten des Vereins Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern. Der "Ruaß" ließ für die Anwesenden noch einmal die Geschichte der Organisation Revue passieren (wir berichteten). Eine Anekdote vom selben Tag hatte er auch gleich parat. Eine Frau hatte eine Stunde zuvor ein Treffen mit ihm ausgemacht und ihm 1000 Euro in bar übergeben. Es macht ihn immer wieder ergriffen und bereitet ihm Freude, helfen zu können, manchmal kann der "Ruaß" seine Tränen nicht zurückhalten, besonders bei persönlichen Begegnungen mit krebskranken Kindern und Kindern mit Behinderung.

Die drei zu gleichen Teilen beschenkten und auch grenzübergreifend kooperierenden Einrichtungen sind: Die Kinderkrebshilfe BGL und TS mit Sitz in Oberteisendorf, die Kinderkrebshilfe BALU des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband Altötting, und die gemeinnützige Sonneninsel GmbH in Seekirchen am Wallersee, ein Tochterunternehmen der Salzburger Kinderkrebshilfe.

1. Vorsitzende Rosmarie Baumgartner von der Kinderkrebshilfe BGL und TS, BALU-Ansprechpartnerin Silvana Morgenstern und Sonneninsel-Geschäftsführer Magister Thomas Janik waren gerne gekommen, um die symbolischen Schecks über je 5000 Euro vor dem Freilassinger Rathaus entgegenzunehmen.

Auch Alt-Bürgermeister Sepp Flatscher sowie der Salzburger oberste Rauchfangkehrer, Landesinnungsmeister Kurt Pletschacher, ließen es sich nicht nehmen, um neben Mußner als Repräsentanten bei der Übergabe aufzutreten. Flatscher war 1999 als neuer Rathauschef bei einem Fischer-Festl sozusagen an der Schnapsidee beteiligt, eine erste Spendenaktion der Kaminkehrer in der Stadt auf die Beine zu stellen. Und wie er zu berichten wusste, liefen im Rathaus die Fäden zusammen, da die Mutter eines Kaminkehrer-Lehrlings im Kulturreferat arbeitete. Mit Mußner war sich Flatscher einig, dass aus einer Laune etwas Großartiges entstanden ist.

Die Kinderkrebshilfe BGL und TS, "Freunde der Kinder", hilft schnell und unbürokratisch in den beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein, wenn Kinder, Jugendliche oder Eltern an Krebs erkrankt oder verstorben sind. Der Verein ist rein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Aktionen finanziert.

Die Kinderkrebshilfe BALU des BRK-Kreisverbands Altötting steht für Begleitung, Anteilnahme, Lebensmut und Unterstützung. BALU bietet eine psychosoziale Krebsnachsorge an, wobei ein Schwerpunkt neben den Erkrankten auf der Betreuung der Angehörigen liegt.

Die Sonneninsel wiederum ist ein Krebsnachsorge-Zentrum für ganze Familien. Die Einrichtung liegt in einem Naturschutzgebiet, hat ein großes Außenareal und 2300 Quadratmeter Nutzfläche. In etwa 250 Familien betreut die Sonneninsel im Jahr, viele davon aus Bayern. Am Abfluss des Wallersees verfügt die Sonneninsel jetzt auch über eine "richtige" Insel für Kinder.

Wer direkt an eine der drei Einrichtungen für von Krebskrankheit betroffene Kinder und Angehörige spenden will, findet die nötigen Angaben unter www.kinderkrebshilfe-bglts.de, www.kvaltoetting.brk.de/angebote/soziale- dienste/kinderkrebshilfe-balu.html und www.sonneninsel.at.