Handball-Krimis in Traunreut
Stefanie Schinko führt TuS in letzter Sekunde zum 26:25-Sieg – Herren verlieren knapp

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 8:23 Uhr

Dejan Pintaric erzielte zehn Treffer für die Traunreuter Herren, die jedoch trotzdem eine knappe Niederlage gegen Brannenburg hinnehmen mussten. − Foto: Jop

Die Handballabteilung des TuS Traunreut hatte zum letzten gemeinsamen Heimspieltag der Damen und Herren geladen. Den Mädels unter Trainerin Margot Scheel gelang in der Bezirksoberliga in letzter Sekunde ein 26:25-Krimi-Sieg gegen den TSV EBE Forst United II, die Herren unter Lars Schmidt mussten sich in der Bezirksliga mit einem knappen 27:28 dem TSV Brannenburg geschlagen geben.

Den Traunreuterinnen war von Beginn an bewusst, dass die Partie gegen Forst United keine leichte Aufgabe werden würde. In voller Halle kamen Scheels Damen gut ins Match. Die eingespielte Abwehr funktionierte von Beginn an. Ein Doppelschlag von Spielmacherin Stefanie Schinko und Tanja Wilhelm ermöglichte den Gastgeberinnen eine 5:3-Führung (7. Minute). Einem weiteren Treffer durch Nadine Marceta (6:3) folgte in der 11. Minute das frühe Timeout durch die Ebersberger Bank.

Präzise Abschlüsse und standhafte Abwehr

Präzise Abschlüsse und die standhafte Abwehr auf TuS-Seite machten es dem TSV schwer anzuknüpfen. Nach dem 9:5 durch Sandra „Sunny“ Köhn forderte Scheel in der 20. Minute auch die Auszeit für die Chiemgauerinnen. Scheel erinnerte ihre Crew daran, dass die angesetzten Spielzüge funktionieren und schöne Abschlüsse ermöglichen. Nach dem Timeout markierten Marceta und Köhn je einen Treffer und erhöhten auf 11:7 (23.). Forst United wollte sich jedoch nicht so einfach geschlagen geben und setzte zur Aufholjagd an. So gelang dem TSV in der 29. Minute der 13:13-Ausgleich. Nach einem weiteren Treffer von Schinko und einem verwandelten „Siebener“ durch Marceta ging’s mit einer 15:13-Führung in die Kabinen.

Der Siegeswille der TuS-Damen war in Halbzeit zwei nicht zu übersehen. Köhn, Schinko und Marceta erspielten mit je einem Treffer ein 19:16 (39.). Trotz der aggressiven Abwehr der Ebersbergerinnen ließen sich die Traunreuterinnen nicht unterkriegen. Ein verwandelter „Siebener“ von Schinko bedeutete das 23:20. Durch gut verwandelte Gegenstöße gelang es dem TSV nach der zweiten Auszeit der Traunreuter Bank in der 55. Minute zum 24:24 auszugleichen.

Für das Verhindern eines Gegenstoßes der Ebersbergerinnen musste Köhn in der 60. Minute eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe hinnehmen. Die Traunreuterinnen hatten in den Schlusssekunden also eine Spielerin weniger zur Verfügung. Den fälligen Siebenmeter parierte Traunreuts Torfrau Verena „Ena“ Tränkner grandios. Beim Stand von 25:25 griff Forst United in der Abwehr zu unsportlichen Mitteln und konnte sich ein Foul kurz vor Ende der Partie nicht verkneifen. Drei Sekunden vor Abpfiff musste Ebersberg also eine rote Karte einstecken. Den folgenden „Siebener“ verwandelte Schinko mit gewohnter Gelassenheit und führte ihr Team zum Sieg in letzter Sekunde.

Für den TuS spielten: Verena Tränkner und Emma Frank (beide im Tor), Nadine Marceta (9), Stefanie Schinko (8), Sandra Köhn (5), Tanja Wilhelm (2), Laura Kuzman (1), Ramona Marterer (1), Nely Stojkovic, Manuela Pawlik, Lisa Jur und Manuela Albus.

Auch die Partie der Herren war geprägt von Kampfgeist. Die nahezu undurchlässige Abwehr und eine Siebenmeter-Parade von Traunreuts Keeper Michael Mittmann ermöglichten es dem TuS, bis zur 7. Minute lediglich ein Gegentor zu kassieren. Da auch Brannenburg auf Sieg spielte, konnte sich keine Mannschaft absetzen. Der Traunreuter Top-Torschütze Dejan Pintaric traf in der 10. Minute also nur zu einer knappen 7:6-Führung.

Auszeit bringt noch einmal Motivation

Häufige Zeitstrafen und die folgende Unterzahl machten es dem TuS nicht möglich, eine entscheidende Führung zu kreieren. Die Auszeit durch die Traunreuter Bank in der 23. Minute gab noch einmal Motivation für die letzten Minuten des ersten Durchgangs. Außenspieler Ole Steinl markierte das 13:13, ehe nach einer Zeitstrafe der Inntaler auch die Gästebank das Timeout einforderte. Trotz des Anschlusstreffer durch Martin Gizler ging’s mit einem 14:15- Rückstand aus Sicht der Chiemgauer in die Halbzeitpause.

Zum Saisonfinale trug der TuS noch einmal dick auf: Die Pause der Herrenpartie wurde durch die Hip-Hop-Gruppe „nmlss_crew“ gefüllt. Der Auftritt, der für eine Handball-Partie ein Debüt in der Region darstellte, wurde von den Fans lautstark beklatscht.

Haider gleicht aus, doch Gäste setzen den Schlusspunkt

Auch im zweiten Durchgang gelang es keinem Team, sich einen entscheidenden Vorsprung zu erarbeiten. Gizler und Pintaric verwerteten nahezu jede Gelegenheit, Brannenburg konnte immer wieder durch Siebenmeter-Tore nachziehen. Dem 25:25-Ausgleich durch Pintaric folgte die zweite Auszeit der Gäste. Trotz des „Siebeners“ von Florian Haider zum 27:27 (60.) reichte es für die Traunreuter am Ende nicht zu einem Punkt, zumal Brannenburg den Schlusspunkt setzte.

Für den TuS Traunreut spielten: Michael Mittmann und Simon Pöschl (beide im Tor), Dejan Pintaric (10), Martin Gizler (5), Ole Steinl (3), Florian Haider (3), Johannes Pasler (2), Robert Wiedl (2), Niklas Schroll (1), Paul Schmidt (1), Janis Huber, Michael Wiedl, Thorsten Kniess und Lukas Weingardt.

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